4500 Business-Freunde warten sehnsüchtig auf die kultigen Weihnachtsbriefe aus der Feder des ehemaligen Post-Präsidenten Claude Béglé, neugierig auf ausführliche Reisenotizen aus dem reichhaltigen Managerleben. Er wird wieder viel zu berichten haben.

Im Januar schied Claude Béglé nach BILANZ-Recherchen zu verheimlichten Nebentätigkeiten abrupt aus der Post aus («Der Fall Mumbai», BILANZ 1/2010). Im Mai gab er seiner Beraterfirma den Namen SymbioSwiss. Seitdem engagiert er sich für die Genfer Kantonsregierung, reüssiert dort mit Recycling-Kompetenzen bei der Vision eines «Cleantech Cluster».

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Béglé hat noch zwei VR-Mandate – beim Genfer Prüfkonzern Cotecna und beim belgischen Backwarenproduzenten Puratos. Aus einem Mandat, das er bereits verkündet hatte, wurde nichts: Der französische Revisor Mazars nahm ihn nicht in den Beirat auf.

Ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt scheint der 60-jährige Hochfrequenz-Traveller weitestgehend seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: internationalen Managerforen. Als Konferenz-Junkie ist Béglé ganz der Alte geblieben. Er sitzt im Board einer Businessschule in Shanghai, nimmt an Regional-WEF-Meetings teil, sitzt im Beirat der indischen Firma Vayana, redet an einer Konferenz der Genfer IT-Security-Firma Wisekey in Valencia, taucht an einem Business-Palaver in Ljubljana auf und setzt sich für ein Swiss India Business Forum ein.

Zudem gibt Béglé auf seiner Webseite (www.begle.ch) ein Engagement für die Pariser Investment-Firma Lutetia Capital an. Er ist dort aber weder im VR noch im Beirat verzeichnet.

Ein Hauch von altem Glamour kam Ende Juli auf, als Béglé die Promis der Romandie zu einer Party in sein Haus in Pully am Genfersee einlud. Miss Expo Nelly Wenger war dabei, Journalist Peter Rothenbühler und Solar-Pionier Bertrand Piccard. Béglé mausert sich zum verlässlichen Partygänger. In Genf war er am Wohltätigkeitsball des Schweizerischen Roten Kreuzes, in Zürich an der 25-Jahr-Feier des «Zischtigsclubs».

Das Thema Post ist endgültig abgehakt. Innert neun Monaten kassierte er gesamthaft 228  000 Franken. Nach einer internen Spesenprüfung musste er einige tausend Franken an Reisekosten zurückzahlen, die er zu viel bezogen hatte oder nicht belegen konnte.