Die Migros führt ihre neuen Coffee-B-Kaffeekugeln nach der Schweiz und Frankreich wie angekündigt auch in Deutschland ein. Der deutsche Detailhändler Edeka und die beiden Elektronikketten Mediamarkt und Saturn («Geiz ist geil») sind die Vertriebspartner in Deutschland, sowie deren Online-Plattformen und die Webseite «CoffeeB.com».
Edeka-Chef Markus Mosa sei von dem Nachhaltigkeitsaspekt überzeugt worden, heisst es im Vorfeld des Deutschland-Feldzugs. Der Launch-Event findet am Dienstag in Berlin statt, der Deutschland-Chef von Saturn, Sascha Mager, wird auch teilnehmen.
Coffee B wird etwas günstiger in Deutschland
Die unverbindliche Preisempfehlung für die Schweizer «Kafi-Bölleli» – oder weltmännischer: Coffee Balls – liegt bei 3,69 Euro für neun Stück, so die Migros-Tochter Delica. Die Herstellerin der Kaffeekugeln empfiehlt für Bio-Qualität 3,99 Euro für 9 Kugeln. In der Schweiz erhält man eine Packung à 9 Balls für 4,20 Franken.
Die Maschine kostet in Deutschland 149 Euro, in der Schweiz erhält man sie für rund 161 Franken – das ist ein Preisunterschied von 8 Prozent und preislich auch etwas höher als Konkurrenzprodukte, was im Geiz-ist-geil-Mutterland nicht ganz ohne Relevanz ist. So erhält man die Nespresso Essenza Mini D in der Schweiz für den Preis von 119 Franken, während die Maschine in Deutschland 99,99 Euro kostet – ein Unterschied von 19 Prozent.
Auch die Balls liegen mit 41 Cent pro Kugel im oberen Preissegment, aber noch immer unter Nespressos Preis von 43 bis 50 Cent pro Kapsel. Zum Vergleich die Schweizer Preise: Ein Coffee Ball kostet hierzulande 46 Rappen, eine Nespresso-Kapsel in der klassischen Form und Linie ist ab 53 Rappen zu haben. Der Vorteil: Nespresso-Maschinen sind auch mit Nachahmerprodukten von Billig-Discountern kompatibel, das Migros-System funktioniert nur mit den Migros-Kugeln.
Es sei die «grösste Produktinnovation in der Geschichte der Migros», sagte der abtretende Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen – bis April ist er noch im Amt – vor der Lancierung im September. Der Konzern butterte einen signifikanten zweistelligen Millionenbetrag in die Lancierung, bei der deutsche PR-Experten neckischerweise eine wichtige Rolle hatten. In einem Interview mit der «Handelszeitung» betonte der Chef des orangen Riesen seinen Eigenentwicklungs-Stolz.
Nach Frankreich und Deutschland will die Migros mit der Kaffeemaschine global gehen. Die Erschliessung weiterer Schlüsselmärkte sei geplant, heisst es in einer Mitteilung.
Laut einem Ranking der «Lebensmittelzeitung» ist Edeka mit 11’514 Verkaufsstellen und einem Nettoumsatz von über 57 Milliarden Euro der grösste stationäre Detailhändler Deutschlands. Zum Vergleich: Die Migros hat laut Geschäftsbericht 2022 748 Standorte und einen Nettoumsatz von 15 Milliarden Franken.