Die Commerzbank schreitet mit einer überraschend hohen Kapitalerhöhung zur Rückzahlung der in der Finanzkrise gewährten Staatshilfen. Von der 16,2 Milliarden Euro schweren Stillen Einlage des Rettungsfonds Soffin sollen bis Juni 14,3 Milliarden Euro zurückgezahlt werden, wie das Institut am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Experten hatten allenfalls damit gerechnet, dass die Bank die Hälfte der Hilfen zurückzahlt.
Spätestens 2014 will die Commerzbank die Hilfen komplett zurückgeführt haben. Für 2012 peilt der Vorstand um Bankchef Martin Blessing schon wieder eine Dividende an.
Blessing dankte der Politik für die schnelle Überbrückungshilfe während der Finanzkrise. Die Bank wolle ihr Versprechen einlösen, die Unterstützung des Bundes so schnell wie möglich zurückzuzahlen. "Wir sind ein Jahr früher als erwartet in die Gewinnzone zurückgekehrt, und wir setzen auch die Integration der Dresdner Bank in wichtigen Bereichen schneller als geplant um", sagte Blessing zur Begründung.
Um die Milliardensumme für die Rückzahlung der Staatshilfen zusammenzubekommen, sollen die Aktionäre im Mai einer Kapitalerhöhung über elf Milliarden Euro zustimmen. Davon will Blessing 8,25 Milliarden Euro am Kapitalmarkt einsammeln. Zusätzlich sollen Stille Einlagen des Soffin von 2,75 Milliarden Euro in Commerzbank-Aktien umgewandelt werden. Die restliche Summe soll aus freiem Kapital des Unternehmens stammen.
(laf/cms/awp)