Rohstoffe bilden die Basis wirtschaftlichen Wohlergehens. So bleibt Erdöl bis auf weiteres der wichtigste Schmierstoff der globalen Konjunktur. Doch nicht nur Erdöl ist lebensnotwendig. Was, wenn Industriemetalle weltweit knapp werden, wenn nach Missernten das Getreideangebot die Nachfrage nicht mehr decken kann? Dann werden auch vermeintlich im Überfluss vorhandene Ressourcen rasch zu wertvollen Gütern, die ihren von Angebot und Nachfrage diktierten Preis haben. Dieser Mechanismus spielt hauptsächlich bei den so genannten Hard Commodities, also den nur begrenzt vorhandenen Bodenschätzen wie Rohöl, Erdgas, Kohle, Industrie- und Edelmetalle. Aber auch nachwachsende Agrarrohstoffe wie Getreide, Sojabohnen und Baumwolle oder die Soft Commodities im engeren Sinn, sprich Kaffee, Kakao oder Zucker, können vorübergehend knapp und teuer werden zumindest bis zur nächsten Ernte.

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Steigende Nachfrage und knappes Angebot treiben die Notierungen an den internationalen Rohstoffbörsen in die Höhe. Allgemein lässt sich sagen: Eine Erholung der Weltwirtschaft stützt die Nachfrage nach Commodities. Ganz besonders deutlich wird dieser Zusammenhang bei der fortschreitenden Industrialisierung und dem damit einhergehenden starken Wachstum in bestimmten Regionen. So hat die boomende chinesische Wirtschaft im vergangenen Jahr derartige Mengen des weltweiten Stahlangebots absorbiert, dass einigen japanischen und europäischen Autobauern schlicht das Blech ausging - und ganze Produktionsanlagen vorübergehend stillstanden. Die derzeit starke Nachfrage aus den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens wird künftig wohl weiter zunehmen.

Optimierung des Portefeuilles

Weil nun die vorhandenen Ressourcen (besonders jene in der Kategorie Hard Commodities) nicht unbegrenzt verfügbar sind, verschafft sich das eherne Gesetz des Marktes Geltung: Werden beschränkt verfügbare Ressourcen stark nachgefragt, steigt deren Preis. Spätestens ab diesem Moment werden Rohstoffe als eigenständige Anlageklasse interessant. Aufgrund ihrer weiteren vorteilhaften Merkmale lassen sie sich darüber hinaus zur gezielten Portefeuille-Optimierung einsetzen. Insgesamt weisen sie nämlich eine nur geringe oder gar negative Korrelation zu Anleihen und Aktien auf. Während Rohstoffmärkte massgeblich durch die aktuelle und die in nächster Zukunft erwartete Nachfrage beeinflusst werden, ist der Kursverlauf von Aktien vor allem abhängig von den langfristigen Erwartungen der Marktteilnehmer. Erfahrungsgemäss entwickeln sich Commodities in einem für Aktien und Anleihen widrigen Marktumfeld - etwa auf einem Höhepunkt des Konjunkturzyklus - oftmals positiv. Sie verfügen also über ein anderes Renditeprofil als traditionelle Anlagekategorien und können als Beimischung im Portefeuille dazu dienen, dessen Gesamtvolatilität zu verringern und das Renditepotenzial zu erhöhen.

Steigende Teuerung oder unerwartete Inflationsschocks gehen oft mit steigenden Rohstoffpreisen einher. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Rohstoffe ein wichtiger Bestandteil des Warenkorbs zur Bestimmung des Verbraucherpreisindexes sind, womit sich eine Veränderung der Rohstoffpreise direkt auf die Inflationsrate auswirkt. Aktienkurse reagieren dagegen oft negativ auf unerwartete Teuerungsschübe, da die Unternehmen ihre Preise meist nicht unmittelbar erhöhen können. Auch bezüglich Inflation lässt sich durch die Aufnahme von Rohstoffen ins Portefeuille eine Stabilisierung erwirken, d.h. die Volatilität senken und/oder das Renditepotenzial steigern.

Somit finden Rohstoffe vermehrt Beachtung als interessante Anlagekategorie. Für den einzelnen Anleger ist es allerdings schwierig, direkt in Rohstoffe zu investieren, da Engagements in diesem Bereich grosse Erfahrung voraussetzen. Als Alternative eignen sich indexnahe, breit diversifizierte Commodity-Fonds, die einen einfachen Zugang zum gesamten Markt ermöglichen.

Indexorientiert

Als Beispiel dient der vor kurzem aufgelegte UBS Commodity Fund, der mittels derivativer Instrumente in die einzelnen Rohstoffe investiert. Zu diesen Instrumenten gehören Swaps, Forwards oder Terminkontrakte bzw. Futures. Das neue Produkt orientiert sich am Dow-Jones-AIG-Commodity- Index, der ein breit abgestütztes, global diversifiziertes Commodity-Portefeuille repräsentiert. Seine Ausgewogenheit verdankt der Fonds den strikten Diversifikationsregeln, die keine übertriebenen Konzentrationen zulassen, nämlich maximal 15% in einem einzelnen Rohstoff und höchstens 33% in einer Commodity-Gruppe.

Solche Produkte bieten Anlegern die Möglichkeit, an der Wertentwicklung einer breit diversifizierten Palette von verschiedenen marktliquiden Rohstoffen teilzuhaben. Durch Bildung von Teilfonds mit unterschiedlicher Referenzwährung (Dollar, Euro, Franken) lassen sich zudem unerwünschte Fremdwährungsrisiken weitestgehend vermeiden. Als Beimischung hilft der Fonds dem Anleger, die Wertschwankungen seines gesamten Portefeuilles zu stabilisieren und gleichzeitig das Ertragspotenzial der Anlageklasse Commodities optimal auszuschöpfen.

Philippe Bonvin, Leiter Structured Portfolios, und Robert Süttinger, Leiter Produktentwicklung Multi Asset Solutions, UBS Global Asset Management, Zürich.