Vor 17 Jahren flog die letzte Concorde mit Überschallgeschwindigkeit über den Altantik. Damit ging eine Ära zu Ende. In den 1970er-, 80er- und 90er-Jahren hatte das französisch-britische Flugzeug den Aufbruch in der Fliegerei verkörpert. Doch die Concorde war teuer, laut und galt zum Schluss wegen eines schlimmen Unfalls als gefährlich.
Nun zeichnet sich eine neue Ära des Fliegens über der Schallgrenze ab. Der texanische Konzern Boom wird im Oktober seinen Jet XB-1 präsentieren. «Mit dem XB-1 beweisen wir unsere Bereitschaft, Überschall zurückzubringen», sagt Boom-Chef Blake Scholl. «Wir stellen sicher, dass der Überschall-Flug der Zukunft sicher, und ökologisch wie auch wirtschaftlich nachhaltig ist.»
Der XB-1 ist erst ein Testflugzeug. Mit der kommerziellen Produktion des neuen Jets mit 55 Plätzen zum Stückpreis von 200 Millionen Dollar will Boom in rund fünf Jahren beginnen. Mehrere Airlines haben bereits Bestellungen aufgebeben, darunter Japan Airlines und Virgin.
Boom wird mehrere Konkurrenten erhalten (mehr dazu hier). So entwickelt die US-Raumfahrtbehörde Nasa gemeinsam mit Lockheed Martin den X-59 – der Testflug ist für nächstes Jahr terminiert. Die beiden Partner versprechen auch eine Lösung für den legendären Knall, welcher die Concorde bei Flughafenanwohnern so unbeliebt machte: Dank der der superschmalen Form soll der X-59 beim Wechseln ins Überschalltempo kaum Lärm verursachen.
(mbü)