Die positiven Vorhersagen des Jahres 2003 für 2004 bestätigten sich: Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen positiveren Entwicklung wurden zurückgestellte Projekte im Jahr 2004 freigegeben, was sich bei den Beratungsunternehmen in Nachfragesteigerungen niederschlug. Der Gesamtumsatz des schweizerischen Beratungsgeschäfts liegt bei 1,73 Mrd Fr. Rund 20% davon werden im Ausland erzielt.
Trotz des Marktwachstums ist die Anzahl Unternehmensberater gesamtschweizerisch mit rund 5400 stabil geblieben. Nach der Erholung des Jahres 2004 erwarten die Berater allerdings, dass sich der positive Markttrend auch im laufenden Jahr fortsetzen bzw. sogar noch verstärken wird, wie eine Umfrage des Branchenverbands Asco in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule Winterthur gezeigt hat.
Die Studie zeigt ausserdem, dass die landläufige Unterteilung in Strategie-/Organisationsberatung und Technologie-/Prozessberatung zu kurz greift. Eine Dreiteilung entspricht den wahrgenommenen Marktrealitäten viel besser; die Teilmärkte sind Strategie-/Organisationsberatung, Systemintegrations-/Prozessberatung und Outsourcing als ein zunehmend wachsender Bereich mit neuen Konkurrenzstrukturen.
Die Grossen profitierenam meisten
2004 hat eine Bestätigung der erwarteten Trendumkehr im Beratungsmarkt Schweiz stattgefunden. Das leichte Umsatzwachstum belegt die positivere Stimmung sowohl in der Wirtschaft im allgemeinen als auch im Beratungsmarkt im speziellen. Allerdings hat sich diese positive Entwicklung noch nicht auf die Anzahl der Beschäftigten im Beratungsmarkt Schweiz flächendeckend ausgewirkt. Obwohl in der zweiten Hälfte des Jahres 2004 verschiedene, vor allem grössere Beratungshäuser ihre restriktive Rekrutierungspolitik vergangener Jahre an die neue positive Situation angepasst und entsprechende Einstellungen vorgenommen haben, stagnierte die Anzahl Unternehmensberater.
Von der positiven Entwicklung profitierten die grossen Unternehmen stärker als die kleineren und mittleren Unternehmensberater. Die grossen Beratungshäuser waren allerdings von der rückläufigen Markttendenz der letzten Jahre auch stärker betroffen. In der Schweiz gibt es rund 20 Anbieter, die über 20 Mio Fr. fakturieren.
Die Aussichten für das laufende Jahr im Beratungsbereich sind weiterhin positiv, gehen doch nach der Studie rund 90% der befragten Beratungsunternehmen von steigenden Umsätzen und damit steigenden Auftragsvolumen aus. Dieser positive Trend im 2005 widerspiegelt sich auch in der Aussage vieler befragter Unternehmensberatungshäuser, da sie von einer steigenden Mitarbeiterzahl für das laufende Jahr ausgehen. Diese positive Tendenz im Beratungsmarkt wird auch von der neuesten Studie des Instituts für Betriebswirtschaft an der Universität St.Gallen gestützt.
Der bereits im Jahr 2003 festgestellte Trend der Zunahme nach innovativen Konzepten und Lösungen hat sich im Jahre 2004 noch verstärkt. Profitables Wachstum stand bzw. steht bei vielen Unternehmen auf der Agenda: In der Bearbeitung von Themenstellungen wie Wachstumsstrategien, wachstumsorientierte Geschäftsmodelle, Innovationsorientierung, erfolgreicheres Management der Kundenbeziehungen sowie Prozessoptimierungen lagen die Hauptaufgabenfelder für externe Unterstützung.
Zuversichtlich für 2005
Die Studie, die im April dieses Jahres abgeschlossen wurde, belegt einen weiteren Trend: Konzentration auf das Kerngeschäft; alle «Nicht-Kernaktivitäten» werden nach aussen vergeben. Dies hat zu einer neuen Dimension im Beratungsmarkt geführt, dem Business Process Outsourcing. Vor allem im Beratungsbereich Outsourcing wachsen konzeptionelles Beraten und operatives Handeln immer stärker zusammen. Es entstehen neue Anbieterstrukturen, aber auch neue Konkurrenzsituationen für die traditionellen Beratungshäuser. Hier sind die Unternehmensberater gefordert, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Die Zuversicht im Schweizer Beratungsmarkt wächst. Das erste Quartal 2005 gibt zu der berechtigten Hoffnung Anlass, dass auch in diesem Jahr mit einem Wachstum in einem einstelligen Prozentbereich gerechnet werden kann. Es liegt an den Beratern, das wiedergewonnene Vertrauen der Wirtschaft in die Beratungsleistungen durch eine entsprechende Qualität zu rechtfertigen und damit eine nachhaltig positive Entwicklung des Beratungsmarktes Schweiz zu gewährleisten.
Peter E. Naegeli, Präsident Asco und Managing Partner, Abegglen Management Partners, Volketswil; Thomas Bergmann, Studienleiter und Vorstandsmitglied Asco sowie Managing Partner, ICME Management Consultants International, Zürich.
Management Consulting Schweiz: Das sind die wichtigsten Beratungsunternehmen
Die Grössten
Accenture AG
A.T. Kearney
Bain & Company Switzerland
BearingPoint
Booz Allen & Hamilton AG
Capgemini Schweiz AG
Comit AG
CSC Switzerland AG
Deloitte Consulting GmbH
Helbling Management Consulting AG
IBM Business Consulting Services
McKinsey
Novo Business Consultants AG
Roland Berger AG
The Boston Consulting Group
The Information Management Group AG
Zühlke Engineering
in alphabetischer Reihenfolge; sie haben einen Umsatz von mehr als 20 Mio Fr. und beschäftigen mehrheitlich mehr als 50 Berater
Weitere Management Consultants
ABB Schweiz AG Process- & Business
Consultants
Abegglen Management Partners AG
APP Unternehmensberatung AG
Arthur D. Little
at rete ag
Beratungsgesellschaft St. Gallen
BDO Visura
B&RSW
Consenec
Convergence Utilities Consultants
Dr. Acél & Partner
ESPRIT Consulting AG
Gutekunst + Partner
Horvàth & Partners Management Consultants
ICME International AG
Inova Management AG
input Unternehmens- und
Marketingberatungs AG
i2s intelligent systems solutions
Knöpfel & Partner AG
KPMG Business Advisory Services
K. Winzeler + Partner AG
Management Zentrum St. Gallen
Mercer Management Consulting
Monitor Company GmbH
Mummert Consulting AG
Plaut (Schweiz) Consulting AG
PricewaterhouseCoopers AG
pom+Consulting AG
ROI-Management Consulting AG
XMC Management Consultants AG
in alphabetischer Reihenfolge
Quelle: ASCO