Analysten sind sich selten einig, wenn es um Aktienbewertungen geht. Daran haben sich Investoren bereits gewöhnt. Doch so richtig ärgerlich wird es, wenn Aktien – in diesem Fall Converium – kurz vor einem massiven Kurseinbruch noch ganz oben auf den Empfehlungslisten der Banken rangieren. So geschehen bei der Bank Vontobel, der Zürcher Kantonalbank, bei Lombard Odier Darier Hentsch und bei Sarasin.

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Am 19. Juli bestätigte Sarasin die Empfehlung für Converium. Einen Tag später gab der Rückversicherer überraschend eine Gewinnwarnung und eine Kapitalerhöhung bekannt. Daraufhin reduzierte sich innerhalb weniger Stunden der Unternehmenswert um 1,2 Milliarden Franken. Der Titel verlor bis zum heutigen Tag rund 60 Prozent.

Lediglich 4 von 23 Banken lagen im Vorfeld mit ihren Ratings richtig. Pikanterweise vorwiegend ausländische Finanzinstitute, wie Dresdner Kleinwort Wasserstein, Commerzbank und Natexis. Chris Hitchings, Analyst der Commerzbank, begründet sein Downgrading der Aktie mit den Risiken, die er seit dem Börsengang 2001 mit dem Titel verbunden hat.

«Irgendwann musste es zu Problemen kommen, ich wusste nur nicht, wann.» Für Thomas Jacquet hingegen, Analyst bei Natexis, war einfach die Bewertung zu hoch. «Dennoch hätte ich nie mit so einer dramatischen Entwicklung gerechnet», sagt Jacquet. CG