Einige Tessiner E-Bike-Besitzer freuten sich über die verregneten Pfingsten. Es sind jene, die anlässlich der Pfingstaktion im Coop Bau + Hobby ein bestimmtes E-Bike gekauft und sich entsprechend registriert haben. Ihnen wurde beim Kauf bis zum 27. April versprochen, dass sie bei Regen an Pfingsten bis zur Hälfte des Kaufpreises in Form von Coop-Gutscheinen zurückerstattet erhielten. Da es in der Schweizer Sonnenstube an allen drei Pfingsttagen regnete, konnten sie den Jackpot einlösen. «In der Deutsch- und der Westschweiz gingen die Teilnehmer dagegen leer aus», sagt Mark Rüegg, Chef der Firma CelsiusPro, die für Coop die Wetterversicherung strukturierte.
Auch wenn der Regen an Pfingsten zur Zahlung an die E-Bike-Besitzer führte, sei es in der Schweiz dieses Jahr nicht regnerischer als im langjährigen Durchschnitt, so der Wetterversicherungsspezialist. Allerdings ist es deutlich zu kalt, und die Sonne zeigt sich viel weniger als im Durchschnitt zwischen dem 1. März und dem 25. Mai: Es ist rund zwei Grad kälter, und die Sonne schien in dieser Zeitperiode fast 200 Stunden weniger als üblich. Das drückt in vielen Branchen auf die Umsätze: Eiscrème, Sommerkleider, Gartenmöbel, Grillutensilien, Fahr- und Motorräder finden derzeit weniger Absatz, als wenn die Sonne scheinen würde. Diese wetteranfälligen Branchen wären froh, wenn sie im Vorfeld eine Wetterversicherung abgeschlossen hätten.
«Das kalte Wetter hat dazu geführt, dass wir vermehrt Anfragen von potenziellen Kunden bekommen», sagt Rüegg. Erst kürzlich erhielt er einen Anruf aus Kroatien, wo man sich gegen einen temperaturbedingten Rückgang des Getränkeverkaufs absichern will – falls die Temperaturen über den Sommer zu kühl bleiben. Allerdings seien bisher wenig Kurzentschlossene unter den Interessenten bei den Detailhändlern, was wahrscheinlich auch daran liege, dass es nach Vertragsabschluss noch mindestens 20 Tage Vorlauf brauche, bis der Versicherungsschutz gelte.