Die Coronavirus-Krise hat den Uhrenkonzern Swatch 2020 in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich verbuchte der weltgrösste Hersteller von hochpreisigen Zeitmessern einen Verlust von 53 Millionen Franken, wie der Anbieter von Marken wie Omega, Tissot oder Glashütte am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr hatte Swatch noch einen Gewinn von 748 Millionen Franken geschafft.

Der Umsatz brach um 32,1 Prozent auf 5,6 Milliarden Franken ein, weil staatliche Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie zur Schliessung von vielen Geschäften führten. Zudem konnte die wichtigste Kundengruppe, die Chinesen, vorübergehend nicht ins Ausland reisen und dort einkaufen.

Starker Nachholbedarf

Für das laufende Jahr rechne Swatch weltweit mit einem starken Nachholbedarf beim Kauf von Uhren und Schmuck. Der Konzern sehe deshalb gute Chancen, dass sich die Umsätze in Lokalwährungen denjenigen von 2019 annäherten. Die Margen dürften deutlich anziehen.

Kennzahlen 2020

  • Nettoumsatz des Konzerns für das gesamte Jahr bei 5595 Millionen Franken, -28.7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, zu konstanten Wechselkursen, respektive -32.1% zu aktuellen Kursen. Der währungsbedingte Umsatzverlust betrug 286 Millionen Franken
  • Betriebsergebnis von 52 Millionen Franken (Vorjahr: CHF 1023 Mio), respektive 99 Millionen Franken unter Ausklammerung des aufzugebenden Geschäftsbereichs Calvin Klein.
  • Konzernverlust von -53 Millionen Franken, gegenüber Konzerngewinn von 748 Millionen Franken im Vorjahr.
  • Operativer Cash Flow von 819 Millionen Franken und Nettoliquidität von 1700 Millionen Franken, 24.3 Prozent oder 332 Millionen Franken höher als im Vorjahr.
  • Nettoumsatz im 2. Halbjahr -14.3 Prozent gegenüber Vorjahr (zu konstanten Wechselkursen), aber 54.7 Prozent über dem 1. Halbjahr. Starker Dezember trotz des erneuten Lockdowns in wichtigen Märkten wie Deutschland oder Grossbritannien.
  • Betriebsgewinn im 2. Halbjahr von 379 Millionen Franken und operative Marge von 11.2 Prozent für den Gesamtkonzern. Das Segment Uhren & Schmuck (ohne Produktion) steigerte die operative Marge im 2. Halbjahr auf 17.8 Prozent, gegenüber 14.8 Prozent im Vorjahr.
  • Der Verwaltungsrat schlägt eine Dividende von 3.50 Franken pro Inhaberaktie und 0.70 Franken pro Namenaktie vor (Vorjahr: 5.50 Franken pro Inhaberaktie; 1.10 Franken pro Namenaktie).
  • Der Konzern sieht für 2021 gute Chancen, dass sich die Umsätze in Lokalwährungen denjenigen von 2019 annähern werden, mit deutlich verbesserten Margen. Der Auftragsbestand im Produktionsbereich lag per Ende Jahr nur noch -4 Prozent unter Vorjahr.
(reuters/gku)
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