Vergessen Sie Zoom und Co.! Jetzt wird es immersiv

Neha Singh (Bild) von Obsess könnte die Art und Weise, wie wir künftig einkaufen, spürbar verändern. Sie und ihr Team arbeiten an immersiven Technologien für E-Commerce-Anbieter. Ziel ist es, die Objekte der Konsumbegierde nicht mehr bloss zu sehen oder in einem passenden Kontext präsentiert zu bekommen, sondern förmlich einzutauchen in die Welt der Marke und des Objekts. Die Unternehmerin gehört mit ihrem Vorhaben zu einer ganzen Reihe von Unternehmen, welche virtuelle Interaktionen realer machen wollen. Sei es im Business-Umfeld, beim Shopping oder bei Events. Klar ist: Bald wird uns ein virtuelles Geschäftsessen, wie wir es letztes Jahr via Zoom und Co. zigfach erlebt haben, so altbacken vorkommen, wie wenn wir uns heute an die Online-Suche via Altavista erinnern. Also: Vergessen Sie Zoom. Und lesen Sie hier bei Kollege David Torcasso, was an Immersion so alles auf uns zukommt.

Goldman Sachs bricht mit der Credit Suisse

Ach, herrje, die Credit Suisse! Als ob die Nummer zwei der Schweiz mit dem Greensill-Debakel nicht schon genug Ärger an der Backe hätte und möglicherweise schon bald neues Personal für entscheidende Positionen in der Geschäftsleitung suchen muss, jetzt auch noch das. Die Analysten von Goldman Sachs, an sich treue Fans der CS seit 2014, entfernen die Bank von der Liste der Aktien, die sie zum Kauf empfehlen. Folge: Die Aktie fällt deutlich und führt heute die Verlierer-Liste im SMI an (siehe hier). Besonders bitter: Der Treuebruch wird nur kryptisch begründet. Aber Beobachtern ist klar: Goldman glaubt, dass die CS weiterhin von Fehlern aus der Vergangenheit heimgesucht wird. Mehr dazu hier von «Cash»-Kollege Lorenz Burkhalter.

Clever oder aus Not? Lufthansa will Airplus verkaufen 

Ui, ui, ui, denkt man sofort, wenn man hört, dass die Swiss-Mutter Lufthansa ihre Kreditkarten- und Geschäftsreise-Tochter Airplus verkaufen will. Wie schlecht muss es dem Airline-Konzern gehen, wenn er schon das Tafelsilber veräussern muss? Hat das alles eine Zukunft? Unser Payment-Experte Michael Heim hat eine andere Sicht auf die Dinge. Eine interessante Sicht, wie ich finde. Er hält den Verkauf zum aktuellen Zeitpunkt für clever, zumindest, wenn jemand viel dafür bezahlt (angedacht ist ein Erlös von 1 Milliarde Euro). Und warum? Erstens, weil Meilen-Kartengesellschaften stark auf Geschäftsreisende setzen und deshalb aktuell besonders stark leiden. Zudem würden, so Heim, die Margen in dem Geschäft immer kleiner, auch weil die Konkurrenz härter werde. Mehr dazu lesen Sie hier.
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Lunch Topics: Scharfe Business-News
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Mycamper und Co.: Europas Firmen-Turbos

Ganz weit oben auf der FT-Liste der 1000 am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas (siehe hier) steht Mycamper aus Basel. Zwischen 2016 und 2019 ist das «Airbnb der Wohnmobile» um jährlich 172 Prozent gewachsen. Grossartig ist das, findet Kollege Andreas Güntert in seiner Geschichte hier. Aber: Es gibt Firmen auf der Liste, die den Mycamper-Raketenstart aussehen lassen wie ein Schneckenrennen-Finish. Giga-Turbo ist die britische Bulb Energy, ein Anbieter von Alternativenergien. Er legte im untersuchten Zeitraum jährlich um 199’000 Prozent zu. Und nein, das ist kein Verschreiber. Mehr zu Turbo-Firmen lesen Sie bei Kollege Ralph Pöhner hier.

Hermès goes vegan

Nein, geschätzte Damen, in nächster Zukunft wird es weder eine Birkin noch eine Kelly geben, für die keine Tiere sterben. Aber vielleicht nächstes oder übernächstes Jahr. Fakt ist: Hermès hat eine Victoria-Tasche präsentiert, die nachhaltig und vegan ist. Gefertigt wird sie aus einem Labor-Leder, das aus Pilzen gewonnen wird. Hermès arbeitet dafür mit einem kalifornischen Startup namens Mycoworks zusammen. Zu den Geldgebern der Firma, die sich als Biotech-Plattform für die Modebranche sieht, zählt unter anderem Schauspielerin Natalie Portman. Mehr zur neuen Vegan-Hermès und zum grossen Nachhaltigkeitstrend in der Luxus-Industrie lesen Sie hier (von mir).

Frau und Mann: Zwei Topshots ganz persönlich

Wie unterscheiden sich die Karrierewege von Frauen und Männern und hätten es all die Männer in Top-Jobs dorthin geschafft, wenn sie Frauen wären? Andreas Staubli, Chef von PwC Schweiz, ist sich nicht sicher. Als Frau hätte er wohl ganz andere Berufsentscheidungen getroffen. Petra Jantzer ist Naturwissenschafterin und Senior Managing Director bei Accenture. Für sie stand schon früh fest: «Ich will nach ganz oben.» Im Podcast «Schöne neue Arbeitswelt» sprechen beide mit Kollegin Melanie Loos über persönliche Erfahrungen auf dem Weg nach oben, wieso den Unternehmen so viele weibliche Talente verloren gehen und wie sie führen. Reinhören lohnt sich! Bitte hier entlang! Und übrigens: Abonnieren können Sie den Podcasts hier (Spotify) und hier (Apple Podcasts).

Buy-to-let: Private rechnen ihre Investitionen schön

Immobilien-Expertin Patricia Reichelt von CSL Immobilien spricht Klartext zum Trend-Thema Buy-to-let: «Privatanleger dürfen das Thema Klumpenrisiko nicht unterschätzen. Eine Liegenschaft bindet einen relativ grossen Teil des Vermögens. Man ist damit schlecht diversifiziert, und das ist gefährlich. Viele unterschätzen das Marktrisiko und den Aufwand und sie haben die Kompetenz nicht. Viele Privatanleger rechnen sich zudem ihre Investition schön.» Das ganze Interview mit Reichelt von «Cash»-Kollege Manuel Boeck lesen Sie hier.

Ich wünsche Ihnen ein geruhsames Wochenende. Sie haben es sich verdient! Zunächst aber noch en Guetä!
Marcel Speiser
Stv. Chefredaktor
«Handelszeitung»