Die Credit Suisse treibt nach den Debakeln mit dem Hedgefonds Archegos und der Finanzboutique Greensill den Umbau der Konzernleitung voran und hat zwei Schlüsselpositionen neu besetzt. Per 1. Februar 2022 übernimmt Christine Graeff die Funktion des Global Head of Human Resources, wie die Grossbank am Mittwoch mitteilte.

Graeff tritt die Nachfolge von Antoinette Poschung an. Diese wird Ende Januar 2022 in den Ruhestand gehen.

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Das wollte sie schon einmal. Doch es kam anders. Personalchef der Bank war Peter Goerke. Dieser fiel beim damaligen CEO Tidjane Thiam in Ungnade und wurde auf ein Talentsuch-Mandat mit Fokus Asien abgeschoben. Später kam heraus, dass er vom Sicherheitsdienst der Bank auch noch beschattet wurde, ähnlich wie der scheidende CS-Mann Iqbal Khan. In der Not sprang die damals 63jährige HR-Topfrau Poschung als Nachfolgerin von Goerke ein.

Graeff stiess Anfang dieses Jahres als Kommunikationschefin von der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Credit Suisse. Sie arbeitete jahrelang mit EZB-Chef Mario Draghi zusammen und begleitete ihn bei all seinen Auftritten. Zuvor war die französisch-deutsche Doppelbürgerin in der PR-Branche tätig. Kurz vor ihrem Wechsel zur EZB wurde sie in Deutschland zur PR-Managerin des Jahres gewählt.

Lopez Lorenzo folgt auf Thomas Grotzer

Ferner ernannte die zweitgrösste Schweizer Bank Rafael Lopez Lorenzo zum Chief Compliance Officer. Der Manager, der momentan das interne Audit leitet, übernimmt die Position am 1. Oktober von Thomas Grotzer, der sie seit April 2021 ad interim innehat.

Lopez Lorenzo wechselte 2015 von JP Morgan Chase zur Credit Suisse. Der Manager habe bei der Aufarbeitung der jüngsten Vorfälle eine entscheidende Rolle gespielt, erklärte die Bank. 

Schwere Kontrollmängel bei der Investmentbank

Präsident Antonio Horta-Osorio, seit April im Amt, will die Credit Suisse nach den Fehlschlägen mit Archegos und Greensill in ruhigere Gewässer steuern und eine neue Risikokultur etablieren. Die Affären kosteten die Bank Milliarden und eine Untersuchung förderte schwere Kontrollmängel bei der Investmentbank zutage.

Eine Reihe von hochrangigen Managern mussten ihren Hut nehmen und Horta-Osorio besetzte Schlüsselpositionen wie etwa den Riskochef neu. Zudem soll der Verwaltungsrat mit zwei Risikoexperten verstärkt werden.

(reuters/awp/gku)