Die Credit Suisse hat im dritten Quartal 2020 deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Das lag unter anderem an einem Verkauf im Vorjahr, der damals einen Extra-Gewinn in die Kassen gespült hatte. Mit dem Ergebnis wurden indes aber auch die bereits vorsichtigen Prognosen von Marktbeobachtern verfehlt.

Die Erträge sanken im Sommerquartal um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 5,20 Milliarden Franken. Der Reingewinn brach jedoch um 38 Prozent auf 546 Millionen Franken ein. Im dritten Quartal 2019 hatte der Verkauf der Fonds-Plattform InvestLab an Allfunds 327 Millionen Franken eingebracht.

Hohe Restrukturierungskosten und Rückstellungen

Im Berichtsquartal fielen weitere Rückstellungen für Kreditrisiken in Höhe von 94 Millionen an, wie aus einer Mitteilung der Bank vom Donnerstag hervorging. Im ersten Quartal waren es 568 Millionen Franken und im zweiten Quartal 296 Millionen. Im ersten Quartal war es ausserdem noch zu Wertberichtigungen in der Höhe von 444 Millionen gekommen.

Hinzu kamen Kosten von 107 Millionen Franken wegen der laufenden Restrukturierung der Gruppe sowie Rückstellungen für bedeutende Rechtsstreitigkeiten von 152 Millionen.

Vor Steuern lag der Gewinn bei 803 Millionen Franken und damit 30 Prozent tiefer als im Vorjahr. Hier belasteten auch die Wechselkurse, insbesondere die US-Dollar-Schwäche im Quartal. Den negativen Nettoeffekt auf den Vorsteuergewinn beziffert die CS mit 103 Millionen Franken.

Aktienrückkäufe starten im Januar wieder

Mit Blick nach vorne heisst es, es sei nach wie vor ungewiss, wie sich die Pandemie entwickeln werde. Man gehe aber davon aus, dass Transaktionsvolumen und Handelsaktivität im Vermögensverwaltungsgeschäft und Investment-Banking-Geschäft angesichts des vorherrschenden Umfelds weiterhin hoch bleiben werden, da die Kunden auf die makroökonomischen Unsicherheiten reagieren würden.

Derweil sollen die wegen der Coronakrise auf Eis gelegten Aktienrückkäufe im Januar 2021 wieder aufgenommen werden.

(awp/gku)

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