Konzernchef Tidjane Thiam verabschiedet sich mit einem Gewinnsprung von der Credit Suisse. Im Geschäftsjahr 2019 verdiente die Schweizer Grossbank Angaben vom Donnerstag zufolge 3,4 Milliarden Franken, 69 Prozent mehr als im Vorjahr. Analysten hatten einer Umfrage der Bank zufolge mit gut 3,5 Milliarden Franken gerechnet.
Zum kräftigen Anstieg trugen zwar Sonderfaktoren wie die Wertsteigerung einer Beteiligung an der Schweizer Börse und ein Immobilienverkauf bei, aber auch im Tagesgeschäft lief es besser.
Das Ergebnis wird am Donnerstag zum letzten Mal von Tidjane Thiam präsentiert. Er war über eine Beschattungsaffäre gestolpert und übergibt sein Amt am Freitag an den bisherigen Schweiz-Chef Thomas Gottstein.
Amtsübergabe am Freitag
Mit Blick auf das laufende Jahr hiess es zudem, dass alle Divisionen einen sehr erfreulichen Jahresauftakt verzeichnet hätten. Die Aussichten für das Jahr 2020 würden daher vorsichtig optimistisch eingeschätzt.
«Die zugrundeliegenden Fundamentaldaten der Weltwirtschaft sind unserer Ansicht nach trotz der zahlreichen geopolitischen Spannungen und Unsicherheiten, unter anderem in Bezug auf die Auswirkungen des Coronavirus, nach wie vor intakt», so die CS.
Im vergangenen Jahr legten die Aktien der Credit Suisse um gut ein Fünftel zu. Gegenüber dem Zeitpunkt des Antritts von Thiam Anfang Juli 2015 notieren sie allerdings knapp 40 Prozent tiefer. Bei der UBS beträgt das Minus im gleichen Zeitraum aber auch 35 Prozent.
Aktionäre zeigten sich von den Zahlen wenig beeindruckt. Am Donnerstag verlor die CS-Aktie zum Handelsstart 2.95 Prozent.
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Tidjane Thiam hat den Machtkampf mit Urs Rohner verloren. Die Reaktionen auf Twitter finden Sie hier.
(reuters/gku/dhü)