Nach einem Rekordverlust 2021 will Credit-Suisse-Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann die Schweizer Grossbank neu ausrichten. «Wir hatten letztes Jahr ein schreckliches Jahr. Wir hatten den grössten Verlust in den 166 Jahren des Unternehmens», sagte er am Freitag auf einer Veranstaltung der Bankenvereinigung Institute for International Finance in den USA. «Wir sind uns bewusst, dass wir uns ändern müssen, und wir werden uns ändern, ganz klar.»

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Über den Zeitraum, in dem diese Änderungen vonstattengehen sollen, machte Lehmann keine Angaben. Die Grossbank hatte das Geschäftsjahr 2021, das insbesondere von den Skandalen um Greensill und Archegos geprägt gewesen war, mit einem Minus von 1,6 Milliarden Franken abgeschlossen. In den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres ist bereits ein Verlust von 1,87 Milliarden Franken angefallen.

Die Bank verfüge über eine starke Bilanz, betonte der VR-Chef bei der Veranstaltung. «In diesem Jahr generieren wir kein Kapital, weil wir keinen Gewinn machen.» Doch Credit Suisse habe zur Jahresmitte eine im Branchenvergleich gute Kernkapitalquote (CET1) von 13,5 Prozent erreicht. Lehmann bekräftigte, in der zweiten Jahreshälfte einen Wert zwischen 13 und 14 erreichen zu wollen.

Analysten zufolge könnte die Kernkapitalquote mittelfristig indes sinken, wenn die Grossbank keine Gegenmassnahmen einleitet. Credit Suisse will am 27. Oktober zusammen mit den Ergebnissen des dritten Quartals Einzelheiten zu ihrer mit Spannung erwarteten strategischen Überprüfung bekannt geben.

(Reuters/AWP/Ink)