Die Credit Suisse verklagt den Journalisten Lukas Hässig. Es geht um drei Artikel auf seiner Webseite «Inside Paradeplatz» - das wurde gestern bekannt. Die Grossbank meint in der Klageschrift, die Artikel seien wettbewerbsschädigend und verletzten Persönlichkeitsrechte.
Den Streitwert beziffert die CS-Anwaltskanzlei auf «mindestens» «100'000 Franken». «Viel Geld, zumindest für ein kleines Medium», schreibt Hässig.
Steuerschatten aus USA
Doch offenbar genügt der Credit Suisse die Klage gegen den Finanzblog nicht. Die Anwälte der Bank klagen auch den Artikel «Die Credit Suisse wird im US-Geschäft ein weiteres Mal geschont» vor dem Handelsgericht in Zürich ein. Er erschien bereits Anfang Oktober im «Tages-Anzeiger».
Darin kritisiert Hässig, dass die Grossbank dank einer Ausnahmebewilligung weiter für die wichtigen US-Pensionskassen tätig bleiben darf. Und dies nach einer Rekordstrafe von 2,8 Milliarden Dollar im Frühling 2014, als sich die Credit Suisse in den Vereinigten Staaten strafrechtlich schuldig bekannte.
Die weitere Klage hat Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer gegenüber handelszeitung.ch bestätigt: «Der Tages-Anzeiger hält an seiner Berichterstattung fest», sagt er. «Wir sehen der Klage gelassen entgegen.»