Die CS schüttet gemäss Recherchen der SonntagsZeitung künftig gut eine Million Franken pro Jahr an alle nationalen Parteien aus. Der jeweilige Beitrag wird laut einem Insider aufgrund der Sitze im nationalen und in kantonalen Parlamenten berechnet. Die CS will zum Thema derzeit keine Stellung nehmen. «Wir verweisen auf unsere Jahresberichterstattung Ende März», sagt Sprecher Marc Dosch. Dann soll die transparentere Unterstützung der Politik offiziell kommuniziert werden.
Der Präsident der Grünen, Ueli Leuenberger, bestätigt aber das Angebot: «Ein Vertreter der Credit Suisse hat mich telefonisch kontaktiert und mir mitgeteilt, dass die Bank künftig alle nationalen Parteien unterstützten will.» Die Grünen würden die Spende bald in der Geschäftsleitung diskutieren. «Wir müssen uns gut überlegen, ob wir Geld von einer Grossbank annehmen wollen», sagt Leuenberger. Laut einer gut unterrichteten Quelle arbeitet derzeit auch die zweite Grossbank UBS an einem transparenten Parteispendenmodell. UBS-Sprecher Peter Hartmeier sagt dazu schlicht: «Kein Kommentar.» Der CVP-Fraktionchef Urs Schwaller geht davon aus, dass offene Spendenmodelle Schule machen werden: «Die Transparenz von Zahlungen an die Politik wird wohl auch bei anderen Firmen zum Thema.» Er begrüsse diese Entwicklung, so Schwaller.