Crypto AG zahlte ihrem ehemaligen Exportmitarbeiter Hans Bühler 250 000 Franken, wie die «Handelszeitung» in ihrer neuen Ausgabe schreibt. Im Gegenzug durfte sich Bühler laut Vereinbarung von 10. Dezember 1993 nicht mehr zu Firmenangelegenheiten äussern. Die Vereinbarung liegt der «Handelszeitung» vor. Der Deal war ein Versuch, Bühler, der wegen Spionagevorwürfen 292 Tage im Gefängnis in Teheran sass, zum Schweigen zu bringen.

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Anfänglich weigerte sich Crypto, die von den Iranern geforderte Kaution in Höhe von einer Million Franken zu zahlen. Die Zuger Firma willigten erst nach längeren Verhandlungen ein und verlangten, dass Bühler nach der Freilassung und vor der Rückkehr in die Schweiz den Chef der Crypto AG im Geheimen in Istanbul treffen müsse, um von ihm über sein künftiges Verhalten instruiert zu werden.

Auch die Bundespolizei war an Bühler interessiert

Grosses Interesse zeigte die Bundespolizei an Bühler. 10 Tage nach seiner Ankunft in der Schweiz wurde er von drei Beamten empfangen, die am Wissenstand der iranischen Behörden interessiert waren. Dies geht aus Gesprächsunterlagen Bühlers hervor. Vermutlich wollten die Bundesbesamten herausfinden, wie die Iraner den manipulierten Crypto-Chiffriergeräten auf die Spur gekommen waren.

Die Zuger Firma Crypto, Herstellerin von Chiffriermaschinen, war über eine Tarnfirma in Liechtenstein seit Jahren faktisch im Besitz von CIA und BND. Nach der Affäre rund um Bühler stiegen der deutsche Geheimdienst als Crypto-Grossaktionär aus und verkaufte seine Aktien an die CIA.