Er bedaure, diese Meldung verfassen zu müssen, aber «das Ausmass der Falschdarstellungen, mit dem ich mich in den letzten Monaten beschäftigten musste, bedeutet, dass Schweigen nicht länger eine taugliche Strategie ist»: So erklärt Tidjane Thiam, weshalb er am Sonntagabend via Instagram Stellung nimmt zu einem Zeitungsbeitrag.
Konkret bestreitet der Konzernchef der Credit Suisse einen Artikel in der «NZZ am Sonntag», laut dem er belastende Informationen («schmutziges Material») gegen den früheren CS-Manager Claudio de Sanctis eingefordert habe; Thiams Untergebener (und de Sanctis' damaliger Vorgesetzter) Iqbal Khan habe sich geweigert.
Dies sei die Grundlage des Zerwürfnisses gewesen, das die Bankenszene seit vergangenem Herbst regelmässig umtreibt.
«Von nun an...»
Diese Darstellung, so Thiam, sei «völlig falsch und verleumderisch». Weiter ging er nicht auf den Zeitungsbeitrag ein. Doch er kündigte an, dass er «von nun an» Instagram «von Zeit zu Zeit» benutzen werde, «wenn falsche Informationen unters Publikum gestreut werden.»
Claudio de Sanctis arbeitete 2018 als Europachef des CS-Wealth-Management, im Dezember jenes Jahres wechselte er dann als Europa- und Schweiz-Chef zur Deutschen Bank. Seit November 2019 amtiert er dort als Global Head of Wealth Management.
Gegenüber dem «Blick» (der zuerst über die Stellungnahme berichtete) bestätigte die CS-Medienstelle die Echtheit des Accounts und von Thiams Post. Der Credit-Suisse-Konzernchef hatte sein Instagram-Profil aufs WEF hin eingerichtet, am Sonntagabend zählte er gut 1'100 Abonnenten.
(rap)