«In Anbetracht der jüngsten Ereignisse und der vergangenen Leistungen halte ich es für angemessen, dass Urs Rohner auf eine weitere Vergütung durch die Credit Suisse verzichtet», fordert David Herro, Chief Investment Officer bei Harris Associates. Der Investor gehört zu den grössten Aktionären der Credit Suisse und schreibt in einer E-Mail, dass Rohner für eine Reihe von Fehlern in letzter Zeit «bezahlen soll».

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Es ist nicht das erste Mal, dass Herro den CS-Präsidenten attackiert. Bereits im vergangenen Jahr forderte er die Absetzung Rohners nach dem Streit mit dem ehemaligen CEO Tidjane Thiam im Zuge der Khan-Affäre.

Nun erfolgt die Forderung erneut, nachdem die CS mitgeteilt hatte, dass ihr möglicherweise erhebliche Verluste aus den Fehlentscheidungen von Archegos Capital Management drohen. Wochen zuvor hatte das Management gewarnt, dass es aufgrund von Bewertungsunsicherheiten die Supply-Chain-Finanzierungsfonds in seiner Vermögensverwaltungssparte auflösen müsse.
 

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Die Bank hat nun bereits einigen hochrangigen Mitarbeitern, die in das Debakel verwickelt waren, die Boni vorenthalten - einschliesslich der Geschäftsleitung - und den Chef der Vermögensverwaltungseinheit ersetzt.
Unabhängig davon sagte der Stimmrechtsberater Ethos, dass die Investoren die vorgeschlagenen Boni des Managements für das Geschäftsjahr 2020 bei der kommenden Hauptversammlung ablehnen sollten – in Anbetracht der möglichen Verluste.

Zudem rief der Berater die Anleger dazu auf, dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung keine Entlastung zu erteilen, um sich das Recht zu erhalten, rechtliche Schritte gegen sie einzuleiten.
Die Credit-Suisse-Aktie hat unter Rohner mehr als 70 Prozent ihres Wertes eingebüsst. Der Verwaltungsratspräsident hat in den letzten Jahren zweimal freiwillig auf sein Gehalt verzichtet, weil er zu wenig geleistet hat. Seine Gesamtvergütung für 2020 wurde mit 4,7 Millionen Franken vorgeschlagen.

(bloomberg/tdr)

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