Der langjährige Chef von Novartis, Daniel Vasella, gibt wieder einmal zu reden. Und wieder geht es um seine Einkommensverhältnisse. Diesmal soll er im Jahr 2013 mit einem fiktiven Wohnortwechsel vom Risch ZG nach Monaco versucht haben, Einkommenssteuern zu sparen. Dabei ging es um eine Kompensationszahlung von 8 Millionen Franken von Novartis, die er hätte in Kanton Zug versteuern sollen.
Von den 8 Millionen hätte er dem Fiskus geschätzte 4 Millionen abliefern sollen. Um diese Abgabe zu sparen, machte er einen Wohnortwechsel nach Monaco geltend, wo keine Vermögens- und Einkommenssteuern anfallen. Zwar soll er im Kleinstaat tatsächlich eine Luxuswohnung angemietet haben. Doch die Zuger Steuerbehörden waren vom Umzug nicht überzeugt und legten ihr Veto ein. Sie fanden aufgrund einer Analyse von Wasser- und Stromverbrauch sowie von Telefonverbindungen heraus, dass das Ehepaar nur sporadisch an der Côte d’Azur weilte, der Hauptwohnsitz stattdessen weiterhin in Risch ZG lag, wo die Familie direkt am Zugersee ein grosses Anwesen besitzt. Im Jahr 2020 blitzte Vasella mit seiner abenteuerlichen Monaco-Story vor dem Zuger Verwaltungsgericht ab, das den Standortentscheid der Steuerbehörden stützte. Dieses Urteil machte die «Sonntagszeitung» publik.
Im Verwaltungsrat von Pepsico und American Express
Bereits früher gaben Einkommensverhältnisse des ehemaligen Novartis-Chefs zu reden. Bei seinem Abgang als Präsident des Basler Pharmakonzerns 2013 handelte er ein sechsjähriges Konkurrenzverbot aus, das ihm 72 Millionen Franken eintragen sollte. Ein Konkurrenzverbot von sechs Jahren war und ist bis heute absolut unüblich, Usanz bei Topjobs ist maximal ein Jahr. Nachdem ein Sturm der Entrüstung aufgezogen war, machte Vasella einen Rückzieher und verzichtete auf einen Grossteil der versprochenen Summe. Übrig blieben die 8 Millionen, die er unbehelligt vom Fiskus über einen neuen Wohnsitz Monaco ins Trockene bringen wollte.
Gemäss der Reichsten-Liste der «Bilanz» verdiente Vasella bis dato rund 400 Millionen Franken. Er sitzt seit Jahren im Verwaltungsrat von Pepsico und von American Express, wo er je 340’000 Franken im Jahr kassiert. Dazu ist er in ein paar Biotech-Firmen investiert und als Coach für Führungskräfte tätig.
2 Kommentare
Genau!
Herr V. ist nicht arm, aber offenbar armselig. Und offensichtlich in solchen Dingen auch noch ein Stümper.