Wegovy und Artverwandte entpuppen sich immer mehr als medizinische Wunderwaffen. Die Abnehmspritze des Pharmakonzerns Novo Nordisk, die seit drei Jahren von Kopenhagen aus die Welt erobert, lässt nicht nur die Pfunde purzeln. Sie führt auch dazu, dass Übergewichtige weniger häufiger unter schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Auch bei Survodutid, dem möglichen Wegovy-Konkurrenten des deutschen Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim, geht es längst nicht mehr nur ums Abnehmen. Der Wirkstoff soll auch gegen die Fettleber wirken, eine entzündliche Erkrankung der Leber und eine häufige Begleiterkrankung von Fettleibigkeit.
Weniger Herzinfarkte bedeuten weniger Stents
Ein Medikament, das nicht nur gegen Übergewicht wirkt, sondern auch gegen die Erkrankungen, die damit einhergehen – für Patientinnen und Patienten sind das Good News. Anders sieht es für die Pharma- und Medtechfirmen aus, die mit ebendiesen Krankheiten ihr Geld verdienen. Beispiel Herzkreislauf: Wenn Wegovy dazu führt, dass es zu weniger Herzinfarkten kommt, braucht es weniger Stents. Ein zweites Beispiel ist der Insulinmarkt, wo die Abnehmmedikamente à la Wegovy bereits heute tiefe Spuren hinterlassen und die Aktienkurse der Hersteller von Insulinverabreichungsgeräten zum Absturz brachten.