Auf den Schweizer Strassen sind immer mehr Autos mit alternativen Antrieben unterwegs. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Immatrikulationen 2018 um fast ein Viertel auf 21591 Fahrzeuge. Und der Trend wird im laufenden Jahr noch deutlich beschleunigt: Alleine in den ersten drei Monaten 2019 erfolgten 3681 Neuzulassungen. Dies entspricht einem Plus von 88 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018. Dies zeigt eine «Handelszeitung»-Analyse des Automarkts.
Ein wichtiger Treiber des Booms ist das neue Model 3 von Tesla, auf welches hiesige Käufer schon länger gewartet haben. Die Wahl von alternativen Antrieben wird aber auch durch die anhaltenden Diskussionen um drohende Fahrverbote für Personenwagen mit Dieselmotor begünstigt. Dieselfahrzeuge haben dadurch stark an Attraktivität eingebüsst. 2018 mussten sie entsprechend einen Einbruch um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen.
Favorit bei den rein elektrisch angetriebenen Personenwagen war 2018 der BMW i3 mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent. Der Renault Zoe folgte an zweiter Stelle. Gesunken in der Gunst des Publikums sind die beiden Tesla-Modelle S und X; von ihnen wurden lediglich noch 1462 Einheiten verkauft, ein Minus zum Vorjahr von 35 Prozent. Der Grund: Die E-Auto-affine Kundschaft wartete auf den Tesla 3.
Die Migros-Kaffeemarke Café Royal baut nicht mehr auf das Testimonial von Robbie Williams. Das schreibt die «Handelszeitung» in ihrer aktuellen Ausgabe.
Die Trennung habe nicht mit sinkender Popularität von Williams zu tun, sondern Marke und Positionierung seien neu definiert worden, heisst es dazu bei Café Royal. «Deswegen arbeiten wir nicht mehr mit einem Testimonial, sondern mit mehreren unkonventionellen Persönlichkeiten.»
Insgesamt vier Werbespots drehte Café Royal mit dem ehemaligen Take-That-Sänger und späteren Solo-Entertainer Robbie Williams. Dessen weltweite Bekanntheit half Café Royal, eine internationale Präsenz aufzubauen.
Walter Fust, der Mehrheitseigentümer der Industriegruppe Starrag, ortet «Versäumnisse und Schwächen» von Verwaltungsrat und Management. Im Gespräch mit der «Handelszeitung» erklärt der Industrielle, wie er den Ostschweizer Maschinenbauer als Verwaltungsratspräsident persönlich wieder auf Vordermann bringen will.
- Die Forschung müsse effizienter werden: «Bislang hat jeder Standort Forschung und Entwicklung für sich betrieben», sagt Fust.
- Im Einkauf sollen Kosten gespart werden: «Bisher ist es in der Vergangenheit nicht gelungen, das firmenübergeifend zu gestalten und Synergien zu heben.»
- Im Vertrieb ortet Fust das grösste Manko: China sei für Starrag so wichtig wie Mitteleuropa. «Wir haben es nicht geschafft, in China effizient genug zu arbeiten» – trotz sehr guten Umsätzen.
Zudem habe man den US-Markt vernachlässigt. «Wir sind jetzt dran, das zu korrigieren.» Und die Produkte des Unternehmens müssten günstiger werden. Fust hat das Verwaltungsratspräsidium vor zwei Wochen übernommen.
Der Schweizer Reiseveranstalter Hotelplan Suisse bricht den Einsatz von Virtual-Reality-Brillen in seinen Reisebüros ab. Hotelplan bestätigt entsprechende Informationen der «Handelszeitung»: «Leider war zu wenig Content vorhanden. Zwar konnte man sich beispielsweise virtuell durch ein Kreuzfahrtschiff bewegen, doch für viele andere Reiseerlebnisse fehlten die Inhalte.»
Das habe schliesslich zum Teil zu «Frustration bei den Kunden und auch bei Reisebüromitarbeitenden» geführt.
Im Herbst 2017 wurden die VR-Brillen testweise in zehn Hotelplan-Filialen eingeführt, danach wurde der Service auf 32 Hotelplan-, Travelhouse- und Globus-Reisen-Filialen ausgeweitet. Aktuell, heisst es bei Hotelplan, würden die VR-Brillen nur noch an Events und Messen verwendet, jedoch nicht mehr in den Filialen.
Die börsenkotierten Schweizer Firmen passen sich bereits den neuen steuerlichen Rahmenbedingungen an, bevor die Volksabstimmung über die Steuerreform (STAF) erfolgt ist. Dies zeigt eine Umfrage der «Handelszeitung» unter 38 Unternehmen, die an der SIX gehandelt werden und die in der Vergangenheit sogenannte «steuerfreie Dividenden» ausgeschüttet haben.
Die Höhe dieser politisch umstrittenen Ausschüttungsform nahm signifikant ab – konkret um knapp ein Drittel im Vergleich der Geschäftsjahre 2017 und 2018. Im Gegenzug schütteten die Unternehmen 27 Prozent höhere, reguläre Dividenden aus.Deshalb können Bund, Kantone und Gemeinden mit höheren Steuereinnahmen rechnen.
Bespiel Credit Suisse
Umstritten sind die sogenannten steuerfreien Dividenden, weil sie in der Praxis zu Steuerumgehungen führen können. Die Credit Suisse hatte es exerziert: Es gab Jahre, wo sie neues Kapital für 1,4 Milliarden Franken aufnahm und fast gleichzeitig 1,5 Milliarden steuerfreie Kapitalreserven statt einer Dividende ausschüttete. So mussten ausländischen Aktionäre keine Verrechnungssteuer zahlen. Und private Schweizer Aktionäre sparten sich die Einkommenssteuer. Sie wäre bei einer regulären Dividendenausschüttung fällig geworden.
Die Möglichkeit zur steuerfreie Dividende ist mit der letzten Unternehmenssteuerreform von 2011 geschaffen worden. Sie war laut der Eidgenössischen Steuerverwaltung ein Erfolg, weil sie zu Ansiedlungen von ausländischen Firmen geführt hat. Sollte das Volk am 19. Mai der Steuerreform zustimmen, dürfen kotierte Firmen künftig maximal die Hälfte der Dividende steuerfrei ausschütten.