Den Anlegern steht eine breite Auswahl an ETF auf Schweizer Aktien zur Verfügung. Aktuell sind 14 ETF von sechs Emittenten - darunter ein Short ETF - an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die 14 ETF bilden fünf verschiedene Schweizer Aktienindizes nach.

Den passenden Index wählen

Der Anleger sollte einen Index wählen, welcher möglichst genau seinem Anlageziel entspricht. Die meisten ETF lauten auf Aktienindizes der SIX Swiss Exchange. Der bekannteste davon, der Schweizer Leitindex SMI, enthält die 20 grössten Schweizer Aktien und bietet somit Zugang zum Schweizer Large-Cap-Segment. Einzelne Titel wie Nestlé, Novartis oder Roche haben in diesem Index allerdings ein vergleichsweise hohes Gewicht. Wer die hohe Konzentration einiger weniger Titel vermeiden möchte, kann deshalb auf den Swiss Leader Index (SLI) zurückgreifen. Der SLI mischt den Aktien des SMI die zehn grössten Werte des SMI Mid Index (SMIM) bei. Dank einem Kappungsmodell wird die Indexgewichtung der vier grössten Titel auf jeweils maximal 9% begrenzt. Die Gewichtung der übrigen 26 Titel ist auf maximal 4,5% limitiert.

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Der SMIM an sich bietet Zugang zum Schweizer Mid- Cap-Segment. Er enthält die 30 liquidesten Aktien, welche nicht bereits im SMI enthalten sind. Daneben gibt es auch noch ETF auf den MSCI Switzerland und den Research Affiliates Fundamental Indexing (RAFI) Switzerland. Die Gewichtung des Letzteren basiert auf fundamentalen Faktoren wie etwa dem Buchwert oder den ausgeschütteten Dividenden und nicht wie bei den anderen Indizes auf der Marktkapitalisierung.Kombiniert man ETF im Portfoliokontext mit Direktinvestitionen, können ungewollt Klumpenrisiken entstehen. Zudem weisen vier der fünf genannten Indizes teilweise starke Überschneidungen auf, was bei einer Kombination mehrerer ETF auf Schweizer Aktien ebenfalls zu ungewollt hohen Konzentrationen einzelner Titel führen kann. Einzig der SMI und der SMIM aus der Indexfamilie der SIX Swiss Exchange überschneiden sich nicht und können daher gut miteinander kombiniert werden. Damit werden über 90% der Marktkapitalisierung des Schweizer Aktiensegments abgedeckt.

Domizil beeinflusst Performance

Ist der geeignete Index - einzeln oder mehrere davon - erst einmal gewählt, gilt es, den passenden ETF zu finden. Die Performance ist dabei neben der Liquidität und dem Tracking Error eines der zentralen Selektionskriterien. ETF mit Schweizer Domizil sind hier im Vorteil. Einerseits fällt beim Kauf und Verkauf von ETF mit Schweizer Domizil die Stempelsteuer mit 0,075% geringer aus als bei Fonds mit ausländischem Domizil (0,15%). Anderseits sind nur Fonds mit Schweizer Domizil dazu berechtigt, die Schweizer Verrechnungssteuer auf Ausschüttungen vollständig zurückzufordern. Deshalb können Schweizer ETF höhere Beträge reinvestieren oder an die Investoren ausschütten, was sich wiederum in einer höheren Performance niederschlägt.

Liquidität ist entscheidend

Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal von ETF ist deren Liquidität. ETF mit «guter» Liquidität zeichnen sich primär durch enge Geld-Brief-Spannen aus. So weisen besonders liquide ETF auf Schweizer Large Caps stabile Geld-Brief-Spannen zwischen 0,07 und 0,15% auf. Bei ETF auf Schweizer Mid-Cap-Aktien werden in der Regel etwas breitere Geld-Brief- Spannen gestellt.

Neben engen Geld-Brief-Spannen ist auch die Grösse des Orderbuchs ein Indikator für die Liquidität von ETF. Da die meisten Investoren keinen Einblick in das Orderbuch erhalten, bietet sich ein Vergleich der Stückzahlen zum besten Geld- und Briefkurs an. Bei besonders liquiden ETF an der SIX Swiss Exchange werden auf der Geld- und der Briefseite Volumen von 0,7 bis 1 Mio Fr. gestellt. Mit dem Effekt, dass auch grössere Volumen über die Börse abgewickelt werden können, ohne dass der Marktpreis des ETF dadurch beeinflusst wird.Als passive Anlagen sollten ETF die Performance des entsprechenden Index möglichst genau replizieren. Der Tracking Error ist ein Mass für die Qualität des Indextrackings und sollte bei ETF auf Schweizer Aktien im Bereich von 0,1 bis 0,3% jährlich liegen.