Der Vorstand des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV) hat am Montag einen Vorschlag für eine Lockerung der Massnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie verabschiedet. Die Quarantäne soll nach seinem Willen vorab nur noch für Risikogruppen gelten. Er schlägt zudem ein App-basiertes Monitoring via Handy vor, um Infektionsketten zu eruieren.
Der SGV will mit seiner sogenannten Exit-Strategie unter dem Titel «Smart Restart» die für die gesamte Bevölkerung geltenden Verbote und Vorschriften wegen der Coronavirus-Pandemie lockern. Damit sollen die ökonomischen und «menschlichen» Gefahren der ausserordentlichen Lage gemildert werden.
Das BAG soll Risikogruppen bestimmen
Der SGV will eine Lockerung abhängig machen von der Entwicklung der täglichen Wachstumsraten der positiven Infektionsfälle sowie der Anzahl Tage bis zur Fallverdoppelung.
Nach dem Willen der Gewerbevertreter sollen sich künftig grundsätzlich vor allem vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) definierte Risikogruppen in Quarantäne begeben. Die Mehrheit der Bevölkerung könnte dann abhängig von der epidemiologischen Lage schrittweise die gewöhnlichen Tätigkeiten wieder aufnehmen.
Der SGV-Vorstand sprach sich zudem für ein auf Handy-Apps basiertes Monitoring aus. Diese werden derzeit entwickelt und warnen ihre Benutzer, wenn sie Kontakt zu Infizierten hatten. Die Betroffenen können sich dann umgehend zu Hause isolieren sowie einen Test auf Ansteckung in die Wege leiten.
«Balance» zwischen Gesundheit und Wirtschaft
Solche Apps unterstützten und steuerten «die Logik des gezielten Schutzes», schreibt der SGV. Die Anwendung müsse aber auf der Basis von Freiwilligkeit und Eigenverantwortung erfolgen, damit der Datenschutz eingehalten werde.
Nach Meinung des SGV-Vorstands muss es wieder zu einer Balance kommen zwischen den gesundheitspolitischen Zielen und den Interessen der Bevölkerung sowie der Wirtschaft. Notwendig sei eine schrittweise Rückkehr zurück zur Normalität.
(sda/mbü)