Das gute Wirtschaftsjahr 2018 hatte die Schweiz vor allem dem starken Export zu verdanken: Hiesige Unternehmen verkauften Güter und Waren im Wert von 233 Milliarden Franken ins Ausland. Die Ausfuhren stiegen um fast 6 Prozent – so stark wie seit acht Jahren nicht mehr.
Seit einigen Monaten hat sich das Wachstum verlangsamt. Die exportorientierten Unternehmen sind entsprechend weniger optimistisch für dieses Jahr. Das zeigt der Exportrisiko-Monitor des Kreditversicherers Euler Hermes und der Berner Fachhochschule.
Sie untersuchen jährlich das Währungsrisiko, konjunkturelle und politische Risiken sowie Korruptions- und Cyberrisiken in der Schweizer Wirtschaft.
Dazu befragten sie zu Jahresbeginn rund 300 exportorientierte KMU – die meisten schicken mehr als ein Drittel ihrer Waren und Dienstleistungen ins Ausland.
Das Ergebnis: Während das Währungsrisiko wegen der Frankenstärke bis vor einigen Jahren zu den grössten Sorgen der Schweizer Exporteure gehörte, sind es heute die politischen Risiken. Für 35 Prozent der befragten Unternehmen bilden der schwelende Handelskonflikt sowie ein harter Brexit eine grosse Gefahr.
Selbst wenn in beiden Fällen die Folgen für die Schweiz eher indirekt wären, so würden deren Auswirkungen die Unternehmen jedoch empfindlich treffen. Höhere Zölle für deutsche Autoexporte in die USA würden beispielsweise auch höhere Kosten für Schweizer Zulieferer verursachen.
«Swiss Export Risk Index»
So wird zwar das Währungsrisiko immer noch von über 70 Prozent der befragten Unternehmen als grösste Gefahr wahrgenommen, gefolgt vom konjunkturellen Risiko. Doch dabei geht es nicht nur um die Entwicklung des Frankens: Schwache Währungen von Schwellenländern wie der Türkei oder Argentinien sind vor allem für grössere Unternehmen ein Problem.
Die politischen Risiken schätzen rund 50 Prozent der befragten Unternehmen als hoch ein, ebenso das Cyberrisiko.
Doch wie sehr machen diese Risiken den Unternehmen tatsächlich zu schaffen? Der «Swiss Export Risk Index» zeigt: Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses Anfang 2015 bereitete den Exporteuren die grössten Sorgen, diese haben jedoch im Laufe der Jahre abgenommen. Das hat vor allem mit der guten wirtschaftlichen Lage und dem steigenden Export zu tun.