Mehrere Flugzeugabstürze schockierten in den letzten Monaten die Welt. Beim schlimmsten dieser Unfälle starben Ende Dezember in Korea 179 Menschen. Doch trotz dieser Katastrophen ist das Fliegen weiterhin sehr sicher. Dazu muss man sich vergegenwärtigen, dass täglich über 100’000 kommerzielle Flüge stattfinden.

«Eine Person müsste im Durchschnitt 103’239 Jahre lang jeden Tag mit dem Flugzeug reisen, um einen tödlichen Unfall zu erleiden», sagte ETH-Experte Peter Wild (56) im Januar gegenüber Blick. Aber klar: Wenn die Fluggesellschaft einen guten Ruf bezüglich Sicherheit hat, ist das beruhigend.

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Elf Airlines mit nur einem Stern

Airlineratings.com – eine der bekanntesten Ranglisten-Websites für Fluggesellschaften – vergibt bis zu sieben Sterne für die Sicherheit. Einen Stern gibt es für bestandene Audits. Drei Sterne sind möglich, wenn die Piloten der jeweiligen Airlines möglichst wenige Zwischenfälle verursachten und wenn es keine Todesfälle an Bord gab, bei denen die Fluggesellschaften eine Mitschuld traf.

Die gute Nachricht zuerst: Von 317 verglichenen Airlines schaffen 261 die volle Punktzahl. Dazu gehören Swiss, Edelweiss, Lufthansa und die Golf Airlines. Doch elf aktive Fluggesellschaften holen nur den einen Stern für das Audit und sind damit vergleichsweise unsicher, wie auch die Fachzeitschrift «QZ» berichtete. Folgende Airlines sind betroffen:

  • Aeroflot (Russland)
  • Air Peace (Nigeria)
  • Capital Airlines (China)
  • Pakistan International Airlines (Pakistan)
  • Pobeda (Russland)
  • Precision Air (Tansania)
  • Rossija (Russland)
  • Ural Airlines (Russland)
  • US-Bangla Airlines (Bangladesch)
  • UTair (Russland)
  • Wings Air (Indonesien)

Auffällig an diesem Negativ-Ranking: Fünf der elf unsichersten Airlines sind aus Russland. Die russische Luftfahrt gilt schon lange als vergleichsweise gefährlich, in der Vergangenheit gab es viele Zwischenfälle und immer wieder Abstürze.

Wegen des Krieges in der Ukraine ist der europäische Luftraum für diese Fluggesellschaften aber ohnehin gesperrt. Und auch die anderen Ein-Stern-Airlines fliegen nicht von Schweizer Flughäfen.

Egyptair, Ethiopian Airlines und Pegasus fliegen von Zürich

Anders ist die Situation bei den Zwei-Stern-Airlines, die ebenfalls eine vergleichsweise schlechte Bilanz punkto Sicherheit haben. Drei von elf Fluggesellschaften mit nur zwei Sternen fliegen auch von Zürich aus. Es handelt sich dabei um Egyptair, Ethiopian Airlines und um den türkischen Billigflieger Pegasus. Trotz Zwischenfällen und Todesfällen sind diese Airlines nicht auf der EU-Flugsicherheitsliste der gesperrten Fluggesellschaften.

Übrigens: Die nordkoreanische Staatsgesellschaft Air Koryo, die wegen ihrer veralteten Flugzeuge als «schlechteste Airline der Welt» gilt, holt wie die meisten anderen Airlines die volle Punktzahl beim Rating. Doch die EU setzte Air Koryo dennoch auf die schwarze Liste. Nur zwei Maschinen vom Typ Tupolew TU-204 dürften theoretisch in Europa landen. Eine Flugverbindung der Nordkoreaner nach Europa gibt es aber nicht.