Die Krise in der Modebranche fordert möglicherweise ein prominentes Opfer: Laut Informationen der deutschen «Wirtschaftswoche» wird das deutsche Modelabel Escada SE einen Insolvenzantrag stellen. Das gehe aus einem internen Schreiben an die Mitarbeiter hervor.
Die Nachricht kann nicht überraschen. Escada ist schon länger in der Krise, die Glanzzeiten des Münchner Unternehmens liegen lange zurück: In den 1990-er Jahren war Escada noch die erfolgreichste Damenmodefirma der Welt gewesen, für «opulente Kollektionen mit den berühmten Goldknöpfen bekannt», schreibt das «Handelsblatt».
Seit Herbst 2019 gehört das von der Insolvenz bedrohte Modehaus Escada dem US-Investor Michael Reinstein. Der hat Firmen im steuergünstigen Zug gegründet.
Eine britische Milliardärin als «weisser Ritter»
Dann folgte der Niedergang. 2009 stand Escada schon einmal vor dem Ende: Damals hatte die Londoner Investorin Megha Mittal, Schwiergertochter des indischen Stahl-Magnaten Lakshmi Mittal, den Konzern gerettet.
Doch Mittal gelang es nicht, die Blütezeit aufleben zu lassen. Nach zehn Jahren verkaufte sie Escada letzten Herbst an den US-Investor Michael A. Reinstein und seiner Beteiligungsgesellschaft Regent.
Reinstein wollte rasch wieder Erfolge sehen und verschrieb dem Unternehmen einen Sparkurs: Bereits in diesem Jahr sollte Escada wieder Gewinne schreiben, hiess es im Januar. Diesem Ziel kam nun die Corona-Krise in die Quere. Ob Escada noch zu retten ist, ist offen. Diese Frage wird der Insolvenzverwalter klären.
(mbü)