Der ewige Banker Martin Mauritius Ebner verabschiedet sich aus dem Banking. Die Ankündigung des Verkaufs seiner BZ Bank kam überraschend. Ebner hat sich zwar im November 2018 aus der Bank formell verabschiedet, die er 1985 gegründet hatte; doch sie war sein Lieblingsstück, das in seinem Portfolio blieb. Vor vier Jahren hatte die Bank 200 Kunden betreut, Martin und Rosmarie Ebner hielten 70 Prozent an der Bank, das Management 30 Prozent. Diesen Sommer verkauft er nun seine Mehrheit nun an die Graubündner Kantonalbank. Die Wahl ist, wie so vieles in Ebners Leben, überraschend und der Ausdruck seines Eigensinns.
Ich gegen das Establishment
Stets stand Ebner gegen das Old-Boys-Network der Schweizer Wirtschaft. Während die Elite von der Zürcher Bahnhofstrasse krawattiert daherkam, setzte er auf eine Fliege am Hals, die zu seinem Markenzeichen wurde. Ich bin anders, signalisierte er. Statt den Granden der Schweizer Wirtschaftswelt zu hofieren, etwa Niklaus Senn oder Peter Studer von der Schweizerischen Bankgesellschaft oder Percy Barnevik von ABB, umgab er sich mit Aussenseitern; diese Alternativzirkel lösten in FDP-nahen Wirtschaftskreisen ein Zucken in den Mundwinkeln auslöste. Mit SVP-Mann Christoph Blocher war und ist er eng, mit dem ehemaligen SNB-Chefökonomen und SP-Mann Kurt Schiltknecht ebenso, auch mit dem US-Monetaristen Allan Meltzer; auch übermässiger Prunk und Luxus sagten ihm wenig. Viel lieber sass er mit seiner Rosmarie in ihrem Anwesen in Wilen bei Freienbach SZ und genoss den Blick über den Zürichsee nach Rapperswil.