Die Vorzeichen beim Börsengang des Sportwagenherstellers Porsche stehen auf Erfolg. Die Aktien könnten nach dem Börsengang am Donnerstag voraussichtlich dank des «Appetits auf Europas grössten Börsengang in diesem Jahr, Porsche-affinen Privatanlegern sowie des erwarteten Aufstiegs in die Indizes wie den deutschen Leitindex DAX steigen», erwarten die Analysten von Bernstein.
Die Muttergesellschaft Volkswagen bietet die Vorzugsaktien in der Preisspanne von 76,50 bis 82,50 Euro zur Zeichnung an. Die Zeichnungsfrist endet an diesem Mittwoch, einen Tag vor dem anvisierten Börsengang am 29. September. Die begleitenden Banken hatten zuvor bereits signalisiert, dass die Papiere wegen der grossen Nachfrage wohl am oberen Ende der bis 82,50 Euro reichenden Angebotsspanne zugeteilt werden.
Der Ausgabepreis könnte 82,50 Euro auch überschreiten, wenn die beteiligten Unternehmen zustimmen. Dabei ist zu beachten, dass die Familie Porsche-Piech einen 7,5-prozentigen Aufschlag auf den Preis der Vorzüge für die Porsche-Stammaktien zahlt, die sie im Zuge des Börsengangs erwirbt. Dafür nehme sie einen erheblichen Betrag an langfristige Schulden auf, so die Analysten.
Katar will 5 Prozent der Porsche-Aktien
Die meisten Vorzugsanteile dürften nicht an kleine, sondern an institutionelle Grossanleger gehen. So will sich Katar laut VW mit knapp 5 Prozent eindecken. Das Golf-Emirat ist schon drittwichtigster Aktionär des Gesamtkonzerns.
Ein weiterer Ankerinvestor des Porsche-Börsengangs ist der norwegische Staatsfonds, in dem die Zentralbank in Oslo die Einnahmen aus den Öl- und Gasvorkommen des Landes verwaltet und für künftige Generationen mehren will. Daneben steigen die US-Fondsgesellschaft T. Rowe Price und die staatliche Investmentgesellschaft ADQ aus Abu Dhabi bei den Stuttgartern ein.
Nach dem Börsengang wird Porsche aller Voraussicht nach einen Teil seiner Vorzugsaktien frei am Finanzmarkt handeln lassen. Insgesamt werden knapp 114 Millionen Aktien ausgegeben. Darin enthalten sind fast 15 Millionen Papiere für eine mögliche Mehrzuteilung, wie VW mitteilte.
Erwartet wird ein Bruttoerlös für Volkswagen von bis zu 9,4 Milliarden Euro. Das wäre der grösste Börsengang in Deutschland seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Im Internationalen Vergleich würde es der Porsche-IPO gerade noch die Top 20 schaffen, direkt hinter jenem von Glencore 2011.
VW plant aus den Einnahmen weitere Milliarden-Investitionen in Elektromobilität und Digitales.
(SDA/Reuters/mth)