Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Spotify ist Klaus Hommels (45). Der Business Angel aus Zumikon ZH sitzt seit 2009 im Board des Streaming-Dienstes, zusammen mit Silicon-Valley-Legende Sean Parker und dem schwedischen Investor Pär-Jörgen Pärson. «Daniel Ek kannte mich schon von seiner letzten Firma Stardoll und wusste, wie ich arbeite», erzählt Hommels. «Also rief er mich an und bat mich, beim Aufbau von Spotify mitzuhelfen.» So handelte Hommels für Spotify die Verträge mit der Musikindustrie aus – «es waren sehr lange und harte Gespräche», erinnert er sich. Das nötige Fachwissen las er sich an.
Bei den Gesprächen mit den Plattenlabels kam Hommels seine Vergangenheit bei der Bertelsmann-Tochter AOL Europe zugute: «Die Vertreter von Sony BMG waren frühere Bertelsmann-Kollegen von mir.» Dank dieser Verträge hat Spotify die Musikindustrie revolutioniert: «Ein Gratisangebot gab es vorher nie», sagt Hommels. «Das haben wir geändert – und wir haben bewiesen, dass das für den Erfolg der entscheidende Faktor ist.»
Dabei geht es um gewaltige Summen: Rund 500 Millionen Dollar hat Spotify seit der Gründung 2006 an Lizenzgebühren überwiesen; allein dieses Jahr werden es noch einmal mindestens genauso viel werden. Kein Wunder, denn zu den über 20 Millionen Songs im Repertoire von Spotify kommen täglich 20 000 neue hinzu. Für die Zukunft plant Spotify ein ähnliches Angebot auch im Videobereich.
Hommels ist ein erfahrener Investor mit besten Verbindungen ins Silicon Valley, er war bei Facebook und Xing beteiligt, in der Schweiz an DeinDeal und FashionFriends. Sein bestes Investment bisher war Skype. Das könnte sich nun ändern. Mitte nächsten Jahres, hört man aus der Gerüchteküche, will Spotify an die Börse gehen. Um sich dafür den Lead zu sichern, investierte die Investmentbank Goldman Sachs letzten Winter 50 Millionen Dollar in das Unternehmen. Zwar ist Spotify noch immer defizitär, doch bereits heute wird der Firmenwert auf drei Milliarden Dollar geschätzt. Hommels ist über seine Beteiligungsgesellschaft Hommels Holding in Zürich mit einem einstelligen Prozentbetrag daran beteiligt.