Beim Schokoladenkonzern Lindt&Sprüngli hat die Coronakrise 2020 den Gewinn einbrechen lassen. Ähnliche tiefe Werte wie im letzten Jahr hatte das Unternehmen letztmals 2014 ausgewiesen. Trotz allem sollen die Aktionäre auch dieses Jahr in den Genuss einer Dividende kommen.
Unter dem Strich sackte der Gewinn um rund 37 Prozent ab auf noch 320,1 Millionen Franken, wie der Premiumschokoladenhersteller in einem auf seiner Website veröffentlichten Dokument am Montagabend mitteilte.
Damit fiel das Unternehmen sogar noch weiter zurück als im Jahr 2014. Damals wies Lindt&Sprüngli einen Gewinn von 342,6 Millionen aus.
Analysten waren optimistischer
Analysten hatten mit einem ganz leicht höheren Reingewinn gerechnet. Die Aktionäre sollen nun trotzdem eine Ausschüttung von 1'100 Franken je Namenaktie erhalten. Im Vorjahr hatten sie allerdings dank einer Sonderdividende noch insgesamt 1'750 Franken pro Namenaktie bekommen.
Auf operativer Ebene ging der Gewinn um knapp 30 Prozent auf 420,3 Millionen Franken zurück, was einer Marge von 10,5 Prozent entspricht. Lindt hatte bereits angekündigt, dass die Marge bei rund 10 Prozent liegen werde. Zuletzt lag die Profitabilität 2009 mit ebenfalls 10,5 Prozent gleich tief.
2019 hatte der Lindorkugeln-Hersteller noch 13,2 Prozent an seinen Schokoladenverkäufen verdient, Restrukturierungskosten in den USA herausgerechnet sogar 15,0 Prozent.
15 Prozent Marge per 2022
Dieses Niveau von 15 Prozent will das sonst so erfolgsverwöhnte Unternehmen im Jahr 2022 wieder erreichen. Danach soll die Marge gemäss mittelfristiger Vorgabe wieder um 20 bis 40 Basispunkte jährlich gesteigert werden. Für 2021 erwartet die Schokoladenfirma derweil eine Betriebsgewinnmarge von 13 bis 14 Prozent.
Für das laufende Jahr prognostiziert das Management ausserdem ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent, mittel- bis langfristig soll es dann wieder mit 5 bis 7 Prozent aufwärts gehen.
Auch der Umsatz ist gesunken
2020 hatte Corona ein Einnahmenloch von fast einer halben Milliarde Franken oder 11 Prozent in die Lindt-Kassen gerissen. Lindt setzte noch rund 4 Milliarden Franken um, wie das Unternehmen im Januar bekannt gegeben hatte. Zwar geht ein Teil der Einbussen auf Wechselkursverluste zurück.
Doch auch zu konstanten Wechselkursen gab der Umsatz organisch um 6,1 Prozent nach. Es war die erste organische Umsatzeinbusse seit über 25 Jahren.
(awp/mbü)