Der Name des Anlasses klingt harmlos: Kleinbankensymposium. Doch just dieses nutzte Stefan Walter, der neue Direktor der Schweizer Finanzaufsicht (Finma), für seinen ersten öffentlichen Auftritt. Und dieser hatte es in sich. Denn in der Rede hat der Deutsche umrissen, wie er sich eine griffige Aufsicht vorstellt. Die Prognose sei gewagt: Walter und UBS-Chef Sergio Ermotti werden wohl keine Freunde.
Denn gleich in seiner ersten Wortmeldung legt sich Walter mit der UBS an. So fordert er für seine Behörde mehr Kompetenzen für den Normalbetrieb, um schon das Entstehen einer Krise bei einer Bank zu verhindern. In diesem Punkt stimmt das UBS-Management grundsätzlich überein, doch Walter will an die Boni und sogar an die Dividenden ran: «Zum Beispiel fehlt der Finma die gesetzliche Kompetenz, Ausschüttungen und Vergütungen einzuschränken, wenn vorausschauende Stresstests eine potenzielle Kapitallücke offenlegen», sagte der neue Finma-Chef laut Redemanuskript.