Loïc Tassel, Europa-Chef des US-amerikanischen Konsumgüterriesen Procter & Gamble (P&G), schliesst nicht aus, nach dem Gillette Club weitere Produkte im Online-Abonnement zu verkaufen, zum Beispiel Baby-Windeln. «Das ist denkbar», sagt der Franzose mit Sitz in Genf zur «Handelszeitung».

Im Gespräch gibt sich Tassel durchaus selbstkritisch. Der 60-Milliarden-Konzern P&G sei von Online-Abo-Modellen wie jenem des Dollar Shave Club überrascht worden: «Dollar Shave Club ist ein neues, disruptives Geschäftsmodell, kein neues Produkt. Richtig ist, dass uns das Unternehmen in den USA auf dem falschen Fuss erwischt hat. Wir waren zu langsam und haben zu lange nicht reagiert. Das ist der Fakt.»

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Online: Markanteile, nicht Umsätze im Fokus

Das Unternehmen aus Cincinnati machte im vergangenen Jahr ein Europa erst eine Milliarde Dollar Umsatz online – von 15 Milliarden. P&G will nicht einen bestimmten Online-Umsatzanteil zu erzielen. Ziel sei es, «dass die Markanteile online mindestens so gut ausfallen wie offline», was der Fall sei, sagt Tassel.

Trotz der Dominanz von Coop und Migros sieht Tassel die Schweiz nicht als Sonderfall: «Überhaupt nicht. Da kann ich Ihnen eine ganze Reihe von Ländern mit ähnlichen Bedingungen nennen: Finnland, Norwegen, Dänemark, Kroatien und Slowenien. Das Modell ist viel häufiger, als man in der Schweiz gemeinhin annimmt.»

Am Europa-Hauptsitz von P&G in Genf arbeiten 1800 Mitarbeiter aus 60 Nationen; die Europasparte steht mit 15 Milliarden Dollar Umsatz für einen Viertel der gesamten Firma.

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