Er ist das pure Gegenteil eines «One-Trick-Pony», das nur eine Sache beherrscht: Jean-Marc Huët, am 8. Mai zum Präsidenten von Lonza gewählt, hat wohl mehr Branchen von innen gesehen als die meisten anderen Schweizer Wirtschaftsgrössen. Zu Beginn war er zehn Jahre lang Investmentbanker bei Goldman Sachs. Danach hat er unter anderem Babynahrung verkauft, mit Duschgel, Seifen und Schokoladenriegeln gehandelt und Medikamente entwickelt. Er sass mit der Nestlé-Grösse Peter Brabeck im Board der Formel 1, wurde Verwaltungsrat beim kanadischen Outdoor-Ausrüster Canada Goose und wacht beim niederländischen Caterer Vermaat über die Geschäfte. Seit 2014 präsidiert er den Bierriesen Heineken. 

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Stets war er der oberste Zählmeister in den Unternehmen, doch der heute 55-Jährige ist viel mehr, nämlich Stratege, Antreiber, Restrukturierer; ein Wirbelwind, der nichts anbrennen lässt und der weiss, was Investorinnen und Investoren sehen wollen. Immer wieder hat er in seiner Karriere dafür gesorgt, dass der Aktienkurs nach oben dreht; etwa bei Unilever, wo er unter Ex-Nestlé-Mann Paul Polman die Kasse hütete, Kosten senkte und den Konzern neu aufstellte. Oder bei Bristol-Myers Squibb, seinem Zwischenspiel in der Pharmaindustrie. Von 35 auf 5 Prozent hat er die Kapitalkosten beim amerikanischen Pharmakonzern damals gedrückt und so den Aktienkurs befeuert. Bei einer solchen Karriere erstaunt es nicht, dass ihn die Beratungsfirma Capital Advisory Group 2011 auf die Liste der «100 Most Influential People in Finance» setzte.