Real Madrid hat nicht nur die Champions-League gewonnen, sondern ist auch finanziell der Sieger in Europa. Mit rund 750 Millionen Euro Umsatz ist der spanische Verein ganz oben auf der «Football Money League»-Ranking von Deloitte. Damit lösen sie Manchester United ab.
Die Briten landen in der abgelaufenen Saison nun auch hinter dem FC Barcelona, der in der vergangenen Saison rund 690 Millionen Euro umgesetzt haben soll. Manchester United klassiert sich mit 666 Millionen Euro Umsatz auf den dritten Platz. Danach folgt Bayern München. Der deutsche Dauermeister hat im vergangenen Jahr 629 Millionen Euro erwirtschaftet.
Das Ranking von Deloitte berücksichtigt bei der Berechnung die Ticketverkäufe, Fernsehrechte sowie Einnahmen aus Sponsoring und Merchandising. Nicht mit eingerechnet werden hingegen Erlöse aus Spielertransfers.
Premier League über allen
Auffallend ist, dass mit Tottenham, Arsenal, Chelsea, Liverpool sowie den beiden Clubs aus Manchester gleich sechs Clubs aus der Premier-League stammen. Der Grund: Auf der fussballverrückten Insel sind die TV-Gebühren höher als in anderen europäischen Ligen.
Die Studie zeigt auf, dass die umsatzstärksten Clubs aus den fünf grossen Ligen in Deutschland, Italien, Frankreich, England und Spanien stammen. Dabei werden die meisten Umsätze von den dominierenden Clubs gemacht. In der Primera Divsion taucht neben den beiden Giganten Real Madrid und FC Barcelona nur noch Atlético Madrid aus Spanien auf dem 13. Platz auf.
Innovative Pariser
Aus der französischen Ligue 1 schafft es nur Paris Saint-Germain unter die Top 20. Dafür aber gleich auf den sechsten Platz. Die Verpflichtung der beiden jungen Supertalente Mbappé und Neymar hatte einen spürbaren Einfluss auf den Hauptstadt-Club. Etwa beim Trikotverkauf, aber natürlich auch mit dem Gewinn der Liga. Die Franzosen werden von Deloitte als innovativer Club, insbesondere beim Merchandising bezeichnet. So haben sich die Pariser zum grossen Label gemacht – etwa auch mit der Zusammenarbeit mit der Marke Air Jordan.
Sorgt Ronaldo für Aufwind?
Hingegen schaffte es kein einziger Club aus Italien in die Top Ten. Juventus Turin befindet sich mit 394 Millionen Euro immerhin auf dem elften Platz, nachdem sich im vergangenen Jahr kein italienischer Club mehr in die Rangliste geschafft hatte. Vielleicht könnte Juventus Turin bald noch mehr aufsteigen, mutmassen die Studienautoren. Schliesslich haben sie Superstar Cristiano Ronaldo in die Mannschaft geholt.
Ingesamt haben die zwanzig umsatzstärksten Fussballvereine in Europa 8,3 Milliarden Dollar gemacht. Dabei stammen rund 43 Prozent aus TV-Übertragungsrechten. Die grosse Dominanz der Top-Clubs aus den jeweiligen Ligen zeigt sich aber auch in anderen Kennzahlen: So haben die beiden spanischen Vereine aus Madrid und Barcelona jeweils über 100 Millionen Facebook-Fans und können auf nahmhafte Sponsoren wie Emirates und Adidas zählen.
Auch wenn die Einkünfte aus den verkauften Tickets den Clubs nicht den Löwenanteil bei den Umsätzen beschert, sorgen sie für regelmässige Einnahmen. Inbesondere, wenn sie beispielsweise bei Paris Saint Germain im Durchschnitt fast 87 Euro kosten. Bei Real Madrid kosten sie rund 80 Euro. Günstgier ist es beim Schweizer Club FC St.Gallen. Dort zahlt ein Zuschauer rund 30 Euro. Beim FC Basel sind es rund 43 Franken.