Jahrelang galt die Warenhaustochter Kaufhof im Sortiment des deutschen Handelsriesen Metro als Ladenhüter. Vorstandschef Eckhard Cordes wollte die insgesamt 140 Filialen mit beinahe 25 000 Mitarbeitenden schon vor Jahren verkaufen. Vergeblich.

Jetzt kommt doch noch Bewegung in die Sache. Kürzlich haben die Brüder Martin (56) und Christoph Schoeller (54), Bürger des bündnerischen Zuoz, sowie der österreichische Immobilieninvestor René Benko (34) und finanzstarke Partner wie der ehemalige Porsche-Lenker Wendelin Wiedeking (59) eine Milliardenofferte bei Metro deponiert. Nach diesem Startschuss rühren sich weitere Kaufwillige.

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In der ersten Reihe signalisiert der amerikanische Finanzakrobat Nicolas Berggruen (50) sein grosses Interesse. Der Sohn von Bettina Berggruen (88) aus Gstaad im Berner Oberland hat im Sommer 2010 die zwar grössere, aber bereits insolvente deutsche Kaufhauskette Karstadt für relativ wenig Geld gekauft. Als Geniestreich des Private-Equity-Spezialisten Berggruen gilt dessen erfolgreiches Werben um Doris Schröder-Köpf (48) für den Karstadt-Verwaltungsrat. Sie ist die Gattin von Deutschlands Alt-Kanzler Gerhard Schröder (67).

Für Nicolas Berggruen böte ein Kaufhof-Zuschlag den Vorteil, die beiden deutschen Warenhausketten Kaufhof und Karstadt unter einem Holdingdach verschlanken zu können. Gegen anstehende Schliessungen von landesweit gegen 50 Filialen mit 6000 Arbeitsplätzen protestieren Arbeitnehmervertreter bereits im Vorfeld.