Angesichts anhaltender Probleme prüft die Deutsche Bank einen weiteren Konzernumbau. Ziel sei es, dass Institut in sich und seiner Struktur zu vereinfachen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Das Projekt mit dem Namen «Jade» laufe schon länger. Es gehe dabei nicht darum, die Bank aufzuspalten. Zuvor hatte das «Manager Magazin» unter Berufung auf ein Geheimprojekt «Jade» berichtet, dass die Bank eine Trennung in einen Teil für das Kapitalmarktgeschäft und einen für das Privat- und Firmenkundengeschäft durchspiele.
Die Bank hatte im vergangenen Jahr noch unter dem alten Management unter Anshu Jain eine solche Aufteilung erwogen. Schliesslich entschied sich das Institut aber lediglich zu harten Einsparungen und der Trennung von der Postbank. Der Verkauf der Tochter gestaltet sich angesichts des Kurseinbruchs für Bankaktien an der Börse aber als schwierig. Die Deutsche Bank müsste derzeit auch bei einem Börsengang hohe Abschläge auf die Postbank hinnehmen und damit neue Abschreibungen vornehmen.
Reintegration der Postbank?
Laut «Manager Magazin» prüft die Deutsche Bank intern nun sogar, die Postbank wieder zu integrieren. Dabei ist die operative Trennung des Tochter vom Gesamtkonzern überhaupt erst vor wenigen Wochen abgeschlossen worden. Seit Anfang des Monats arbeitet die Postbank komplett eigenständig. Dieser Schritt hat bereits viel Geld gekostet.
Die Aktie der Deutschen Bank lag am Mittag mit einem Plus von etwas mehr als zwei Prozent an der Dax-Spitze. Der Bericht des «Manager Magazins» hatte dabei nur geringe Auswirkungen auf den Kursverlauf, der schon zuvor stark war.
(awp/gku/mbü)