Seinen Einfluss hat er zwar gesichert, sein Salärpaket aber nicht: Für Josef Ackermann ist der Wechsel ins Aufsichtsratspräsidium der Deutschen Bank im Mai 2012 kein gutes Geschäft. Vorgänger Clemens Börsig wird mit bloss 271 000 Euro entschädigt, Ackermann bezog 2010 als CEO rund neun Millionen Euro. Der Schweizer verzichtet mit dem vorzeitigen Wechsel auf ein Jahressalär. Eine Abfindung für den bis 2013 laufenden Vertrag bleibt aus. Während Börsig 2006 mit fast 15 Millionen Euro Schmerzensgeld für seinen bis 2010 laufenden Kontrakt als Finanzchef entschädigt wurde, erhält Ackermann nichts, weil er sozusagen in den «Ruhestand geht», heisst es in Frankfurt. Darben muss er nicht. Per Ende 2010 hat er 13,2 Millionen Euro an Altersleistungen und Übergangszahlungen kumuliert.
Der 63-jährige Ackermann spielt mit seinem Wechsel in den Aufsichtsrat weiter an der Spitze des grössten deutschen Finanzinstitutes mit. Mit dem schweizerischen Verwaltungsrat ist die deutsche Regelung allerdings nur bedingt vergleichbar. Während das Schweizer Gremium auch Strategien festlegt, gilt sein deutsches Pendant lediglich als Aufsichtsinstanz, ausserdem haben Arbeitnehmer ein zwingendes Mitbestimmungsrecht, der Lohn ist mässig. Daniel Vasella lebt als bestbezahlter Schweizer Verwaltungsratspräsident deutlich besser. 25,4 Millionen Franken kassierte er 2010.
Selbst der weit kleinere Versicherungskonzern Zurich Financial Services (ZFS) – Ackermann ist Vizepräsident und wird als Nachfolger von Verwaltungsratspräsident Manfred Gentz gehandelt – entschädigt den Präsidenten mit 700 000 US-Dollar, den Vizepräsidenten mit 247 500 US-Dollar. Ackermann hält zudem VR-Mandate bei Siemens und Shell.
Zwar portierte Ackermann für seine Nachfolge Axel Weber, der aber zog die UBS vor. Mit Investmentbank-Chef Anshu Jain und Deutschland-Chef Jürgen Fitschen übernimmt ab 2012 eine Doppelspitze, mit der Ackermann leben kann. Schliesslich hält er als Aufsichtsratschef die Fäden in der Hand. Denn das Aufsichtsgremium wählt den künftigen Vorstand.