Drei der grössten privaten Spitalbetreiber Deutschlands, Fresenius, Rhön und Ameos, wollen defizitäre öffentliche Schweizer Spitäler kaufen und sie fit trimmen, berichtet «Der Sonntag». «Wir wissen, dass diese Ketten interessiert sind, in den Schweizer Markt einzutreten», sagt Hansjörg Lehmann, Leiter Spitalplanung des Kantons Zürich. «Unser Ziel ist, in der gesamten Schweiz öffentliche Spitäler zu übernehmen», bestätigt Ameos-Chef Axel Paeger. Er will die Grund- und Notversorgung erhalten, aber kleinere Spitäler zu regionalen Verbünden zusammenschliessen.
Im Vergleich zu Schweizer Spitälern sind die deutschen Klinikketten Riesen: Fresenius hat insgesamt 18'500 Betten in 63 Kliniken, Rhön 15'000 Betten in 53 Kliniken und Ameos 7000 Betten in 56 Kliniken. Sie wollen nun von der Privatisierungswelle profitieren, die sich in der Schweiz abzeichnet. Treiber sind die neuen Fallpauschalen, die Anfang Jahr eingeführt wurden. Sie werden laut Experten dazu führen, dass viele Spitäler in die roten Zahlen rutschen und von ihren Eigentümern – Kantonen, Gemeinden oder Zweckverbänden – verkauft werden.
(chb)