Es kommt Bewegung in die Biobranche: Mit Alnatura streckt die grösste Bio-Supermarktkette Deutschlands ihre Fühler in die Schweiz aus. Gemeinsam mit der Migros lanciert Alnatura ein neues Konzept für Bio-Märkte. Im Herbst soll es losgehen mit einem Pilotladen in Zürich-Höngg.

Alnatura betreibt in Deutschland 67 Filialen mit einem Sortiment von 6000 Bioprodukten, davon 1000 unter der eigenen Marke. Die Kette erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von umgerechnet rund 560 Millionen Franken. Das Wachstum betrug entgegen dem Branchentrend in Deutschland 16 Prozent.

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Das vom ehemaligen Nestlé-Manager und Anthroposophen Götz Rehn im Jahr 1984 gegründete Unternehmen wuchs aber erst in den letzten Jahren zum heutigen Bio-Giganten heran.

Migros hinkt im Bio-Markt hinterher

Vom erfolgversprechenden Know-how will offenbar auch die Migros profitieren: Seit Beginn des Bio-Booms vor bald zwanzig Jahren hinkt sie nämlich Konkurrent Coop nach. Trotz erneutem Wachstum lag der mit Bioprodukten erzielte Umsatz bei Migros im letzten Jahr mit 435 Millionen Franken deutlich hinter demjenigen von Coop (678 Millionen Franken) zurück. Gemeinsam decken die beiden Handelsriesen 75 Prozent des Schweizer Biomarktes ab.

Die «Alnatura-Migros»-Biomärkte sind zwar in erster Linie eine Kampfansage an Coop. Spüren dürften den Alnatura-Markteintritt aber vor allem die kleineren Fachgeschäfte, die zurzeit schwierige Zeiten durchmachen. Für reine Bio-Supermärkte ist die Schweiz ein hartes Pflaster. Erst vor einem Jahr musste das Traditionshaus Vatter in Bern schliessen.