Der Finanzplatz hat die Schweizer Wirtschaft fest im Griff. Das wird, Diskussionen rund ums Bankgeheimnis hin oder her, vorderhand so bleiben. Denn namhafte Vertreter der hiesigen Bankenszene finden sich im neuesten BILANZ-Rating der besten 100 Schweizer Firmen wiederum ganz vorn. Siegerin ist die Bank Julius Bär, die schon in früheren Runden des traditionellen Rankings brillierte. Nur gerade im vergangenen Jahr fanden sich die «Bären» nicht ganz vorn (Rang 28), 1999 aber (1) und 1998 (4) hatte ebenfalls ein Spitzenplatz herausgeschaut. Offensichtlich lohnt sich die Fokussierung der Zürcher Privatbank auf das Vermögensverwaltungsgeschäft für alle Beteiligten. Nicht nur der Shareholder-Value wird gepflegt, sondern auch die so genannten Stakeholders wie Angestellte und das gesamte Bankenumfeld profitieren langfristig gleichermassen.
Anders als im Vorjahr, als keine Bank auf dem Podest der Besten stand, gelangt mit der Banque Privée Edmond de Rothschild gleich noch ein zweites Finanzinstitut zu höchsten Weihen. Verdient haben sich die Genfer den Spitzenplatz mit der durchwegs besten Note in allen Kategorien. Dass sie dennoch nicht zuoberst stehen, hat mit der Methode des Ratings zu tun. Die Kriterien, die das Analyseunternehmen KK Research anwendet, werden je nach Bedeutung eines Unternehmens unterschiedlich gewichtet. So ist es für eine stark börsenkapitalisierte Firma, die also wesentlich höher an der Börse bewertet wird, schwieriger, ein hohes Umsatz- oder auch Gewinnwachstum zu erzielen als für ein weniger hoch bewertetes Unternehmen. Entsprechend wird ein hohes Wachstum einer weniger börsenkapitalisierten Firma geringer gewichtet.
Die Verantwortlichen bei Rothschild werden die Zurückstufung auf Grund mangelnder Grösse verschmerzen, haben sie doch alle anderen Schweizer Finanzinstitute deutlich hinter sich gelassen. So etwa die Bank Sarasin, die nach zwei dritten Plätzen in den Jahren 1998 und 1999 und einem 10. Rang im Vorjahr einen weiteren Abstieg auf Rang 19 hinnehmen musste. Oder das Institut Vontobel, dem die jüngsten Schwierigkeiten und die hohen Verluste im Rahmen des gescheiterten Internetprojekts You nach drei Spitzenrängen in den Vorjahren prompt das Absacken auf den 44. Platz bescherten. Dennoch überzeugt der Finanzplatz. Denn die Liste der Branchenbesten zeigt für die Banken, dass auch die Grossinstitute (Credit Suisse Rang 7, UBS Rang 12) ganz vorne mithalten können. Mit der Swissfirst schneidet gar eine Vertreterin der am Swiss New Market kotierten Firmen (Rang 17) erstaunlich gut ab.
Doch besteht die Schweizer Wirtschaft nicht nur aus der Finanzbranche, zu der ja auch die – wesentlich schlechter rangierten – Versicherungsunternehmen gehören. Deren beste Vertretung hat es nur zu einem Mittelfeldplatz gebracht (Swiss Life mit Rang 34). Das war früher noch anders, als etwa die Swiss Re 1998 das absolute Schweizer Topunternehmen wurde, oder auch vor zwei Jahren, als die Zurich Financial Services noch unter den ersten zehn zu finden war. Unterdessen ist sie gar aus den besten 100 rausgeflogen.
Von den anderen Wirtschaftsbereichen floriert zumindest partiell immer noch die – allerdings breit definierte – Industrie. Vorjahressieger Kudelski, Hersteller von Software für TV-Dekodierungsgeräte, hat es mit dem 3. Platz erneut aufs Podest geschafft. Dieses verfehlte die Medizinaltechnikfirma Straumann (Zahnimplantate) hingegen knapp. Unternehmer Thomas Straumann allerdings wurde unlängst bei der Wahl des weltbesten Unternehmensführers auf Platz zwei gesetzt, gekürt im mondänen Monaco durch die Beratungsfirma Ernst & Young.
Zu den industriellen Glanzlichtern gehört im BILANZ-Rating nunmehr auch die Hörgeräteherstellerin Phonak. Sie krönt ihren kontinuierlichen Aufstieg während der letzten fünf Jahre (vorderhand) mit dem 5. Rang. Das auch international mit viel Aufmerksamkeit bedachte Pharmaunternehmen Serono steht zwar nicht mehr auf dem Podest wie im Vorjahr, aber mit dem 6. Platz gehört es weiterhin zu den Besten.
Wer von der Schweizer Industrie spricht, kommt nicht darum herum, auch auf die Schwächlinge hinzuweisen. Das Rating deckt sie erbarmungslos auf. Zu den Firmen, die den augenfälligsten Abstieg verkraften mussten, gehört die Gretag Imaging, Herstellerin von Fotoverarbeitungsgeräten. Im letzten Jahr noch unter den besten 10 rangiert, figuriert die einstige Hoffnungsträgerin aus Regensdorf ZH jetzt auf dem 222. Platz. Ob da der neue Finanzchef Max Michel helfen kann, der vom Absturzunternehmen Swissair (Rang 218) unlängst zur Gretag gestossen ist? Hinterste Ränge verzeichnen auch jene Industrieunternehmen, die wie Sihl Papier, Von Roll oder die beinahe konkursite 4M Technologies in den letzten Jahren für viele negative Schlagzeilen gesorgt haben – eine Bestätigung für den Wert des BILANZ-Ratings, das offenbar die Realität gut abbildet.
Die Betrachtung nach Branchen weist schliesslich die Arbeitsvermittlungsfirma Adecco, immerhin Weltmarktleaderin, als klar Beste des Bereichs Handel/Dienstleistungen aus. Ihr Rang 13 mit der Durchschnittsnote 4,88 liegt nicht einmal einen halben Notenpunkt vom Podestplatz entfernt. Das zeigt, dass auch diese Branche wertschöpfungsorientierte Unternehmen aufweist.
Zu weiteren positiven Fakten aus der Schweizer Wirtschaftswelt: Immer wieder gibt es Unternehmen, die mit einer erstaunlichen Dynamik ausserordentliche Sprünge nach vorne tun. Mehrere Einzelkriterien aus dem Rating belegen solche Entwicklungen. Ein starkes Wachstum des Gesamtertrags in jüngster Zeit (seit Anfang 2000) weisen Medizinaltechnikfirmen auf. So setzt sich die Liste der Runner-ups, der fünf besten Aufsteiger, gleich aus fünf Firmen dieser Branche zusammen! Auch in der Liste der grössten Umsatzsteigerer steht mit der Card Guard eine solche Firma an der Spitze, wenn auch die geringe Grösse dieser Firmen entsprechende Spitzenrangierungen leichter erklimmen lässt. Dennoch ist es bezeichnend und wohl ein Hinweis für die künftigen Stärken der Schweizer Wirtschaft, dass die Medizintechniker in vielerlei Hinsicht die Nase vorne haben.
Neu unter den top 100 haben sich neben der erwähnten Card Guard (Rang 8, Vorjahr 121) insbesondere auch die Agie Charmilles (14, 166), der Vorjahresbörsenstar Schaffner (22, 106), die Rätia Energie (24, 136), die Luzerner Regiobank (38, 123), Zwahlen (48, 132), SGF (50, 224) sowie die grösseren Unternehmen Unaxis (54, 126) und Axantis (51, 226) etabliert. An bedeutenden Firmen sind demgegenüber aus der Aufstellung unter anderem verschwunden: Georg Fischer (2001: Rang 106, 2000: 86), Sika (113, 59), ABB (122, 56), Clariant (136, 80) und die Zurich Financial Services (145, 47).
Bei den Minus-Meistern (Tabelle auf Seite 98) schmerzt, dass das vermeintliche Paradeunternehmem Swisscom gleich bei zwei Kriterien (Gesamtertrag und Gewinnwachstum seit dem 1. Januar 2000) zu den negativen Spitzenreitern gehört. Da solche Kriterien für kurze Zeiträume auf Grund von Sonderfaktoren häufig ein verzerrtes Bild wiedergeben, wird auch ein längerer Zeitraum berücksichtigt (seit 1998). Und siehe da, beim Gewinnwachstum über drei Jahre taucht die Swisscom wiederum als Durchhänger auf. Im Gesamtrating hat sie es denn auch gerade knapp noch unter die besten 100 geschafft, bedingt durch ein offenbar wenig ertragreiches Umsatzwachstum, wo überdurchschnittliche Noten resultierten. Tröstlich immerhin: In einer Aufstellung von «Business Week» über die besten Telekom-Firmen brachte es die Swisscom europaweit auf Platz 4.
Erstmals weist die Rangliste gesondert aus, wie die im Swiss Market Index (SMI) vertretenen Bluechips abschneiden (Tabelle auf Seite 104). Immerhin fünf SMI-Titel (Bär, Kudelski, Serono, Credit Suisse, Swatch) gehören zu den besten 10 der top 100. Umgekehrt finden sich auch SMI-Titel ganz weit hinten, also gar nicht unter den Top-100-Firmen (neben der erwähnten Zurich FS unter anderen SGS Surveillance, Swissair, Syngenta, Sulzer, Ciba Spezialchemie). Dem Anleger gibt die Liste durchaus Hinweise, wo bei einer auf hiesige Bluechips fokussierten Investmentstrategie Schwerpunkte zu setzen sind.
Verflogen ist der New-Economy-Appeal, den die Top-100-Liste noch im letzten Jahr gekennzeichnet hatte. Zwar sind mit Card Guard, Jomed (ebenfalls Medizinaltechnik im Bereich der Blutgefässe) sowie mit Swissfirst Firmen weit vorn platziert, die am Swiss New Market vertreten sind. Doch stehen Vertreter dieses Börsensegments längst nicht mehr so günstig da wie im Vorjahr. Die Denkfabrik Think Tools hat es gerade noch unter die Besten geschafft (Rang 94). Ihr seit dem Börsenstart radikal geschmolzener Gesamtertrag (minus 86 Prozent) ist ja auch dafür verantwortlich, dass die Beteiligungsgesellschaft New Venturetec im Vergleich dieser Unternehmen gegenwärtig weit hinten rangiert und die frühere Spitzenposition unter den Beteiligungsgesellschaften eingebüsst hat. Weit hinten angesiedelt sind indes viele andere Firmen des neuen Marktes (die früher als Complet-e geführte Pragmatic, 4M Technologies, Day Interactive, Crealogix, Swissquote, E-Centives). Selbst die bis vor kurzem als Hoffnungsträgerin apostrophierte Basler Actelion ist derart schlecht rangiert.
Dass Qualität nicht mit Grösse gleichzusetzen ist, zeigt ein Quervergleich mit anderen Firmenratings. So ermittelt die «Handelszeitung» jedes Jahr die top 500 auf Grund des konsolidierten Umsatzes. Die Spitze der im Monat Juni publizierten Rangliste zieren die bekannten Schweizer Grossunternehmen, allen voran der Nahrungsmittelmulti Nestlé, der im BILANZ-Rating nur auf Rang 35 steht. Auch die anderen unter den zehn Grössten hier zu Lande schneiden in der auf acht Kriterien beruhenden Analyse meist schlechter ab, einzige Ausnahme ist die Adecco (Rang 13).
Im Rahmen internationaler Ratings hat die Zeitschrift «Business Week» soeben die Novartis zum Innovationsstar gekürt, während das auf Zahlen der Vergangenheit beruhende BILANZ-Rating den Basler Chemiegiganten noch hinter Nestlé auf Rang 45 setzt. Im Finanzbereich hingegen findet mit der Bank Rothschild unter den europäischen Stars eines jener Institute Platz, die es bei der gemeinsamen Analyse von KK Research und BILANZ ganz weit nach vorne gebracht haben.
Ironie des Firmenratings schliesslich und bitter für Grasshoppers-Investoren: Während die Zürcher im Schlussspurt der Schweizer Fussballmeisterschaft schliesslich zuoberst auf dem Treppchen standen, sind sie im Firmenrating total abgestürzt (Rang 250), und die Aktie ist unterdessen gar nicht mehr an der Börse kotiert. Der Ball ist rund, und die Tränen der Anleger sind es auch.
Anders als im Vorjahr, als keine Bank auf dem Podest der Besten stand, gelangt mit der Banque Privée Edmond de Rothschild gleich noch ein zweites Finanzinstitut zu höchsten Weihen. Verdient haben sich die Genfer den Spitzenplatz mit der durchwegs besten Note in allen Kategorien. Dass sie dennoch nicht zuoberst stehen, hat mit der Methode des Ratings zu tun. Die Kriterien, die das Analyseunternehmen KK Research anwendet, werden je nach Bedeutung eines Unternehmens unterschiedlich gewichtet. So ist es für eine stark börsenkapitalisierte Firma, die also wesentlich höher an der Börse bewertet wird, schwieriger, ein hohes Umsatz- oder auch Gewinnwachstum zu erzielen als für ein weniger hoch bewertetes Unternehmen. Entsprechend wird ein hohes Wachstum einer weniger börsenkapitalisierten Firma geringer gewichtet.
Die Verantwortlichen bei Rothschild werden die Zurückstufung auf Grund mangelnder Grösse verschmerzen, haben sie doch alle anderen Schweizer Finanzinstitute deutlich hinter sich gelassen. So etwa die Bank Sarasin, die nach zwei dritten Plätzen in den Jahren 1998 und 1999 und einem 10. Rang im Vorjahr einen weiteren Abstieg auf Rang 19 hinnehmen musste. Oder das Institut Vontobel, dem die jüngsten Schwierigkeiten und die hohen Verluste im Rahmen des gescheiterten Internetprojekts You nach drei Spitzenrängen in den Vorjahren prompt das Absacken auf den 44. Platz bescherten. Dennoch überzeugt der Finanzplatz. Denn die Liste der Branchenbesten zeigt für die Banken, dass auch die Grossinstitute (Credit Suisse Rang 7, UBS Rang 12) ganz vorne mithalten können. Mit der Swissfirst schneidet gar eine Vertreterin der am Swiss New Market kotierten Firmen (Rang 17) erstaunlich gut ab.
Doch besteht die Schweizer Wirtschaft nicht nur aus der Finanzbranche, zu der ja auch die – wesentlich schlechter rangierten – Versicherungsunternehmen gehören. Deren beste Vertretung hat es nur zu einem Mittelfeldplatz gebracht (Swiss Life mit Rang 34). Das war früher noch anders, als etwa die Swiss Re 1998 das absolute Schweizer Topunternehmen wurde, oder auch vor zwei Jahren, als die Zurich Financial Services noch unter den ersten zehn zu finden war. Unterdessen ist sie gar aus den besten 100 rausgeflogen.
Von den anderen Wirtschaftsbereichen floriert zumindest partiell immer noch die – allerdings breit definierte – Industrie. Vorjahressieger Kudelski, Hersteller von Software für TV-Dekodierungsgeräte, hat es mit dem 3. Platz erneut aufs Podest geschafft. Dieses verfehlte die Medizinaltechnikfirma Straumann (Zahnimplantate) hingegen knapp. Unternehmer Thomas Straumann allerdings wurde unlängst bei der Wahl des weltbesten Unternehmensführers auf Platz zwei gesetzt, gekürt im mondänen Monaco durch die Beratungsfirma Ernst & Young.
Zu den industriellen Glanzlichtern gehört im BILANZ-Rating nunmehr auch die Hörgeräteherstellerin Phonak. Sie krönt ihren kontinuierlichen Aufstieg während der letzten fünf Jahre (vorderhand) mit dem 5. Rang. Das auch international mit viel Aufmerksamkeit bedachte Pharmaunternehmen Serono steht zwar nicht mehr auf dem Podest wie im Vorjahr, aber mit dem 6. Platz gehört es weiterhin zu den Besten.
Wer von der Schweizer Industrie spricht, kommt nicht darum herum, auch auf die Schwächlinge hinzuweisen. Das Rating deckt sie erbarmungslos auf. Zu den Firmen, die den augenfälligsten Abstieg verkraften mussten, gehört die Gretag Imaging, Herstellerin von Fotoverarbeitungsgeräten. Im letzten Jahr noch unter den besten 10 rangiert, figuriert die einstige Hoffnungsträgerin aus Regensdorf ZH jetzt auf dem 222. Platz. Ob da der neue Finanzchef Max Michel helfen kann, der vom Absturzunternehmen Swissair (Rang 218) unlängst zur Gretag gestossen ist? Hinterste Ränge verzeichnen auch jene Industrieunternehmen, die wie Sihl Papier, Von Roll oder die beinahe konkursite 4M Technologies in den letzten Jahren für viele negative Schlagzeilen gesorgt haben – eine Bestätigung für den Wert des BILANZ-Ratings, das offenbar die Realität gut abbildet.
Die Betrachtung nach Branchen weist schliesslich die Arbeitsvermittlungsfirma Adecco, immerhin Weltmarktleaderin, als klar Beste des Bereichs Handel/Dienstleistungen aus. Ihr Rang 13 mit der Durchschnittsnote 4,88 liegt nicht einmal einen halben Notenpunkt vom Podestplatz entfernt. Das zeigt, dass auch diese Branche wertschöpfungsorientierte Unternehmen aufweist.
Zu weiteren positiven Fakten aus der Schweizer Wirtschaftswelt: Immer wieder gibt es Unternehmen, die mit einer erstaunlichen Dynamik ausserordentliche Sprünge nach vorne tun. Mehrere Einzelkriterien aus dem Rating belegen solche Entwicklungen. Ein starkes Wachstum des Gesamtertrags in jüngster Zeit (seit Anfang 2000) weisen Medizinaltechnikfirmen auf. So setzt sich die Liste der Runner-ups, der fünf besten Aufsteiger, gleich aus fünf Firmen dieser Branche zusammen! Auch in der Liste der grössten Umsatzsteigerer steht mit der Card Guard eine solche Firma an der Spitze, wenn auch die geringe Grösse dieser Firmen entsprechende Spitzenrangierungen leichter erklimmen lässt. Dennoch ist es bezeichnend und wohl ein Hinweis für die künftigen Stärken der Schweizer Wirtschaft, dass die Medizintechniker in vielerlei Hinsicht die Nase vorne haben.
Neu unter den top 100 haben sich neben der erwähnten Card Guard (Rang 8, Vorjahr 121) insbesondere auch die Agie Charmilles (14, 166), der Vorjahresbörsenstar Schaffner (22, 106), die Rätia Energie (24, 136), die Luzerner Regiobank (38, 123), Zwahlen (48, 132), SGF (50, 224) sowie die grösseren Unternehmen Unaxis (54, 126) und Axantis (51, 226) etabliert. An bedeutenden Firmen sind demgegenüber aus der Aufstellung unter anderem verschwunden: Georg Fischer (2001: Rang 106, 2000: 86), Sika (113, 59), ABB (122, 56), Clariant (136, 80) und die Zurich Financial Services (145, 47).
Bei den Minus-Meistern (Tabelle auf Seite 98) schmerzt, dass das vermeintliche Paradeunternehmem Swisscom gleich bei zwei Kriterien (Gesamtertrag und Gewinnwachstum seit dem 1. Januar 2000) zu den negativen Spitzenreitern gehört. Da solche Kriterien für kurze Zeiträume auf Grund von Sonderfaktoren häufig ein verzerrtes Bild wiedergeben, wird auch ein längerer Zeitraum berücksichtigt (seit 1998). Und siehe da, beim Gewinnwachstum über drei Jahre taucht die Swisscom wiederum als Durchhänger auf. Im Gesamtrating hat sie es denn auch gerade knapp noch unter die besten 100 geschafft, bedingt durch ein offenbar wenig ertragreiches Umsatzwachstum, wo überdurchschnittliche Noten resultierten. Tröstlich immerhin: In einer Aufstellung von «Business Week» über die besten Telekom-Firmen brachte es die Swisscom europaweit auf Platz 4.
Erstmals weist die Rangliste gesondert aus, wie die im Swiss Market Index (SMI) vertretenen Bluechips abschneiden (Tabelle auf Seite 104). Immerhin fünf SMI-Titel (Bär, Kudelski, Serono, Credit Suisse, Swatch) gehören zu den besten 10 der top 100. Umgekehrt finden sich auch SMI-Titel ganz weit hinten, also gar nicht unter den Top-100-Firmen (neben der erwähnten Zurich FS unter anderen SGS Surveillance, Swissair, Syngenta, Sulzer, Ciba Spezialchemie). Dem Anleger gibt die Liste durchaus Hinweise, wo bei einer auf hiesige Bluechips fokussierten Investmentstrategie Schwerpunkte zu setzen sind.
Verflogen ist der New-Economy-Appeal, den die Top-100-Liste noch im letzten Jahr gekennzeichnet hatte. Zwar sind mit Card Guard, Jomed (ebenfalls Medizinaltechnik im Bereich der Blutgefässe) sowie mit Swissfirst Firmen weit vorn platziert, die am Swiss New Market vertreten sind. Doch stehen Vertreter dieses Börsensegments längst nicht mehr so günstig da wie im Vorjahr. Die Denkfabrik Think Tools hat es gerade noch unter die Besten geschafft (Rang 94). Ihr seit dem Börsenstart radikal geschmolzener Gesamtertrag (minus 86 Prozent) ist ja auch dafür verantwortlich, dass die Beteiligungsgesellschaft New Venturetec im Vergleich dieser Unternehmen gegenwärtig weit hinten rangiert und die frühere Spitzenposition unter den Beteiligungsgesellschaften eingebüsst hat. Weit hinten angesiedelt sind indes viele andere Firmen des neuen Marktes (die früher als Complet-e geführte Pragmatic, 4M Technologies, Day Interactive, Crealogix, Swissquote, E-Centives). Selbst die bis vor kurzem als Hoffnungsträgerin apostrophierte Basler Actelion ist derart schlecht rangiert.
Dass Qualität nicht mit Grösse gleichzusetzen ist, zeigt ein Quervergleich mit anderen Firmenratings. So ermittelt die «Handelszeitung» jedes Jahr die top 500 auf Grund des konsolidierten Umsatzes. Die Spitze der im Monat Juni publizierten Rangliste zieren die bekannten Schweizer Grossunternehmen, allen voran der Nahrungsmittelmulti Nestlé, der im BILANZ-Rating nur auf Rang 35 steht. Auch die anderen unter den zehn Grössten hier zu Lande schneiden in der auf acht Kriterien beruhenden Analyse meist schlechter ab, einzige Ausnahme ist die Adecco (Rang 13).
Im Rahmen internationaler Ratings hat die Zeitschrift «Business Week» soeben die Novartis zum Innovationsstar gekürt, während das auf Zahlen der Vergangenheit beruhende BILANZ-Rating den Basler Chemiegiganten noch hinter Nestlé auf Rang 45 setzt. Im Finanzbereich hingegen findet mit der Bank Rothschild unter den europäischen Stars eines jener Institute Platz, die es bei der gemeinsamen Analyse von KK Research und BILANZ ganz weit nach vorne gebracht haben.
Ironie des Firmenratings schliesslich und bitter für Grasshoppers-Investoren: Während die Zürcher im Schlussspurt der Schweizer Fussballmeisterschaft schliesslich zuoberst auf dem Treppchen standen, sind sie im Firmenrating total abgestürzt (Rang 250), und die Aktie ist unterdessen gar nicht mehr an der Börse kotiert. Der Ball ist rund, und die Tränen der Anleger sind es auch.
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