1869 gründete Ulrich Ammann im bernischen Madiswil seine Werkstätte, wo er Mühlen baute und reparierte. Kurz vor der Jahrhundertwende zügelte er sieben Kilometer weiter nach Langenthal, verkehrsgünstig an die Verladerampe der Centralbahn. Hier, direkt beim Bahnhof, steht bis heute der Hauptsitz der Ammann-Gruppe. 1908 patentierte Ammann seine erste Teermaschine, drei Jahre später präsentierte er die erste motorbetriebene Strassenwalze. 1931 avancierte die Gruppe zum Schweizer Exklusiv-Händler des US-Multis Caterpillar. Dann kehrte Ruhe ein, erst 1984, als Johann Schneider-Ammann den Chefposten übernahm, ging die Gruppe auf Expansionskurs. Heute gehört sie zu den führenden Firmen ihrer Branche. Produziert wird in der Schweiz, in Deutschland, Italien, Tschechien und China.

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Im Angebot ist eine lückenlose Palette von Strassenbaumaschinen (von Baggern abgesehen): Zum Verdichten des Untergrunds produziert Ammann Stampfer und Rüttelplatten ab 60 Kilogramm Gewicht bis hin zu 25 Tonnen schweren Strassenwalzen mit Metall- oder Gummirädern. Neuerdings liefert Ammann auch sogenannte Strassenfertiger; sie tragen den Asphalt gleichmässig auf der Grundierung auf. Typischerweise fährt vor ihnen ein Lastwagen, der Asphalt in den Fertiger einfüllt, dahinter eine Walze, die den frischen Strassenbelag weiter verdichtet. Die Kompetenz im Bereich Fertiger, ein zentraler Teil der Wertschöpfungskette im Strassenbau, hat Schneider-Ammann durch die Übernahme eines italienischen Anbieters wieder ins Unternehmen geholt. In den sechziger Jahren gab die Gruppe das Fertiger-Geschäft schon einmal auf.

Darüber hinaus produziert Ammann Mischanlagen für Beton und die entsprechenden Steuerungssysteme. Herzstück der Gruppe sind aber die Asphaltmischanlagen, von denen Ammann jährlich bis zu 200 Stück verkauft. Im Schnitt kostet eine dieser Anlagen zwei Millionen Franken, aber auch der zehnfache Betrag kann erreicht werden. Die grössten stationären Anlagen stellen bis zu 400 Tonnen Asphalt in der Stunde her. Mobile Mischer können beim Bau von Fernstrassen entlang dem Baufortschritt mitwandern und so die Fahrzeiten der Asphaltzubringer gering halten. Alle Mischanlagen weltweit sind via Satellit mit der Einsatzzentrale in Langenthal verbunden, die rund um die Uhr besetzt ist. Techniker können von hier aus Pannen beheben. Falls notwendig, starten Monteure aus den regionalen Niederlassungen der Gruppe und reparieren vor Ort.

Auf dem Schweizer Markt ist Ammann Marktführer, bei Asphaltmischern ist die Gruppe auch auf dem Weltmarkt ganz vorne dabei, schärfster Konkurrent ist der US-Konzern Astec. Im Markt für Verdichtungsmaschinen will Ammann in Europa die Nummer zwei werden, hier liegt die deutsche Bomag vorne. Bei kleineren Exemplaren, wie reversierbaren und handgeführten Platten, führt aber Ammann.