Neue Fintech-Startups wie Revolut oder Monzo aus Grossbritannien sowie auch N26 aus Deutschland verändern das Retailgeschäft der Banken grundlegend. Mit ihren Apps haben sie innerhalb von wenigen Jahren Millionen von Menschen für einfaches, mobiles und grenzenloses Abwickeln von Finanzgeschäften begeistert. 

Nun ist Revolut im Wettbewerb der Neo-Banken einen Schritt weiter gekommen: Das britische Startup hat jetzt eine Banklizenz in Litauen erhalten und damit einen vollen Zugang zum europäischen Markt. Das ist ein Meilenstein für Revolut.

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Vorteil für Schweizer Kunden

Die Banklizenz schützt Einlagen von Nutzern unter der «European Deposit Insurance Scheme (EDIT)» mit bis zu 100’000 Euro. Revolut wird die Lizenz jetzt erstmals in den Märkten Grossbritannien, Frankreich, Polen und Deutschland einsetzen, wie das Startup angekündigt hat. Bis zur Implementierung dauert es aber noch einige Monate, heisst es. Dazu sollen die Nutzer über die App mit Aktien handeln können.

Auch in der Schweiz hat Revolut über 50‘000 Kunden, wie Mitgründer Vlad Yatsenko im Interview mit der Handelszeitung sagte. Im Gespräch erwähnte er bereits, dass Revolut auf die europaweite Banklizenz warte. Obwohl es sich bei der nun ausgestellten Lizenz aus Litauen um eine europäische Banklizenz handelt, ändern sich mit der Neuerung auch die Bedingungen für Zehntausende Schweizer Kunden: Ab sofort verfügen sie über ein eigenes Bankkonto mit einer eigener Kontonummer. Das ist zwar keine Schweizer Kontonummer oder IBAN, sondern eine britische. Revolut ist in London beheimatet. Vorher mussten die Kunden das Geld auf ein Konto von Revolut bei der Bank Barclays einzahlen und zusätzlich eine persönliche Referenznummer angeben.

Wann ist Revolut eine echte Alternative für Schweizer?

Revolut kündigte auf der App auch an, dass bald landesspezifische IBAN-Nummern verfügbar sein sollten. Ob dies auch für die Schweiz gilt, ist unklar. Im Interview sagte Vlad Yatsenko: «Bis Ende des Jahres wollen wir die Möglichkeit bieten, eine 'richtige' Schweizer IBAN zu besitzen». Das wird wohl eher knapp, wäre aber ein grosser Vorteil für Schweizer Kunden. Denn damit könnte man das Revolut-Konto als Alternative zu einer Schweizer Bank nutzen und etwa auch den Lohn oder andere Überweisungen ohne zusätzliche Gebühren tätigen.