Der Januar kann die schlimmste aller Zeiten sein. Nach einem stressigen Dezember mit ausgelassenem Feiern, frei fliessendem Champagner und gefrässiger Überernährung ist die Umstellung auf den «Neues Jahr, neues Ich»-Modus eine echte Herausforderung. Der Katzenjammer nach den Festtagen lässt sich jedoch abmildern, wenn man für ein paar Tage in eine Wellbeing-Oase oder in einen Gesundheitstempel abtaucht und seinem Körper das zurückgibt, was ihm vom letztjährigen Wahnsinn geraubt wurde.

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Spa ist Kult und die Spa-Hotels sind seine Huldigungsstätten. Genutzt werden sie von zwei Typen von Erholungssuchenden: Einerseits den Genussmenschen, die sich nach einem Zufluchtsort zum Entschleunigen und Auftanken sehnen, an dem sie das innere Gleichgewicht zurückgewinnen und ihr Leben in gesündere Bahnen lenken können. Anderseits von den Selbstoptimierern, die körperlich und emotional richtig berührt werden möchten und von einer Spa-Auszeit individuelle und dauerhaft wirkende Lösungen für ihre Zipperlein erwarten.

So oder so: «Das Bewusstsein, dass gesundheitliche Prävention eine gute Sache ist, wächst stark, deshalb geht es selbst in einfachen Wellnesshotels nicht mehr ohne das Versprechen auf hohe therapeutische Kompetenz und einen klaren gesundheitlichen Nutzen», sagt Corinne Denzler, Direktorin der Tschuggen-Hotelgruppe. Demgegenüber legen zeitgemässe Health-Retreats in puncto Ambiente und Gaumenfreuden zu. Ihr Geschäftsmantra: Gesundheit kann auch sexy sein! Immer mehr Stressgeplagte nehmen das ernst und investieren lieber vorbeugend in ihre Gesundheit, als sich – wie früher üblich – erst dann um die eigene Gesundheit zu kümmern, wenn das Problem einmal da ist.

Die 40 besten Wellbeing-Oasen für Genussmenschen – zum Relaxen und Entschleunigen

Schloss Elmau setzt zum sechsten Mal in Folge den Goldstandard, gefolgt von Tschuggen Arosa und Alpina Gstaad, welche die Plätze tauschen. Die Schweiz ist mit 22 Relax-Oasen in den Top 40 vertreten, Österreich mit 8, Deutschland mit 7 und Italien mit 3 Hotels.

Quelle: Handelszeitung
Neue Lebensenergie tanken

Ein Blick auf die Bestenliste der führenden Wellbeing-Oasen in der Schweiz und im benachbarten Ausland zeigt: In jedem der 40 in dieser Kategorie gerankten Tophotels geht Wellness weit über die einfache Entspannung hinaus. Mehr noch: Jedes Haus sorgt auf seine ganz eigene Art für körperliche und seelische Wow-Erlebnisse mit Tiefgang und Langzeiteffekt (siehe Tabelle).

Schloss Elmau, der wiederholte Spitzenreiter, hat den Begriff «Wellbeing» von Anfang an vielschichtiger interpretiert als die gesamte Konkurrenz; und die neuste Entwicklung geht in Richtung Mental Detox. «Viele unserer Gäste wollen von einem Aufenthalt bei uns nicht nur einen gesunden Körper, sondern auch einen klaren Geist nach Hause bringen», sagt Schlossherr Dietmar Müller-Elmau. Egal mit welchem Ziel man ins bayerische Hochtal am Fuss des Wetterstein-Gebirges reist: Hier ist der Januar nicht die schlimmste aller Zeiten, sondern kann zur besten aller Zeiten werden.

Auffallend ist der anhaltende Trend zu Medical Wellness – immer mehr Spa-Hotels integrieren diese mehr oder weniger überzeugend als exklusive Nische in ihr Angebot. Am stimmigsten gelingt die Zusammenführung von Wellness und Medizin derzeit dem Victoria-Jungfrau (Rang 10) in Interlaken. Das engagiert geführte Grandhotel mag noch bauliche Schwachstellen abzuarbeiten haben, doch ist der viertägige «Better-Aging-Break» die perfekte Initialzündung für jeden, der gezielt Ungleichgewichte korrigieren und seine Jugendlichkeit bewahren will.

Das Gesundheitsprogramm ist aufgrund eines kompletten Checkups bei einem Arzt und einem Osteopathen stark individualisiert und basiert auf einem ausgetüftelten Mix aus Heilmethoden aus aller Welt. Dem medizinischen Hintergrund wird grosse Bedeutung beigemessen, gleichzeitig ist der «Break» so genussvoll angelegt, dass kein Gast einen Grund hat zu schummeln. Vor allem soll das Ganze auch funktionieren, wenn man als Familie oder Paar anreist und nur einer das Programm absolviert. Der persönliche Ernährungsplan, der nichts ausschliesst und Lieblingsspeisen in deren Zusammenstellung optimiert, macht es möglich und hält den Futterneid im Restaurant La Terrasse in Grenzen. Betrachtet man Hans-Peter Veit, den fünfzigjährigen Spa-Leiter, kann es nicht schaden, sich zum Dinner ein Gläschen vom hauseigenen Weingut Cos d’Estournel zu genehmigen.

Veit, der sich mit liebenswürdiger Effizienz um einen fliessenden Ablauf jeder einzelnen Better-Aging-Kur kümmert und sich bereits bei einem «Pre Arrival Call» ein paar Tage vor dem Aufenthalt telefonisch über spezifische Ziele und Eigenheiten des Gastes informiert, ist das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zum fast identischen Gesundheitsangebot im Schwesterhotel La Réserve Genève (Rang 7), wo alles etwas lässiger, aber gelegentlich auch nachlässiger gehandhabt wird.

Bemerkenswert in beiden Luxusherbergen ist die interne Wertschätzung für hochtalentierte Therapeuten. «Unsere Spa-Mitarbeiter sollen ihr spezifisches Können und ihren therapeutischen Instinkt in eine Behandlung einbringen können, sofern dies vom Gast gewünscht wird», betont Veit. Was einleuchtend klingt, ist längst nicht überall selbstverständlich. In viel zu vielen Wellnesshotels agieren die Spa-Teams roboterhaft nach standardisierten Abläufen. Eine Aromaölmassage bleibt eine Aromaölmassage, selbst wenn der Therapeut sofort merkt, dass für den Gast eigentlich eine ganz andere Behandlung sinnvoller wäre.

Tschuggen Grand Hotel Das Haus in Arosa gewinnt einen Rang.

Tschuggen Grand Hotel Das Haus in Arosa gewinnt einen Rang.

Quelle: Handelszeitung
Spa-Welten mit Weitblick

Eine weitere Tendenz zeichnet sich ab. Spa-Hotels in atemberaubender Naturszenerie machen von sich reden. Das Lefay Resort (13) am Gardasee zählt dazu und die Adler Mountain Lodge auf der Seiser Alm (24). Jüngstes Vorzeigebeispiel sind die miteinander verbundenen Fünf- und Vier-Sterne-Häuser Bürgenstock Hotel & Palace Hotel, die sich direkt auf den fünften Platz katapultieren konnten.

Der neu erweckte touristische Leuchtturm der Zentralschweiz lässt keinen Spa-Wunsch offen, allerdings muss man die rekordhaft klingenden 10 000 Quadratmeter Wellness-Zone in Relation zu mehreren hundert Hotelgästen sowie zusätzlichen Tagesbesuchern setzen – Letztere bezahlen für einen dreistündigen Eintritt wochentags 95 Franken, am Wochenende 150 Franken. Das Hauptrestaurant Spices begeistert, weniger zufriedenstellend ist das Ritz Coffier, für das der Elsässer Spitzenkoch wohl seinen Namen, nicht jedoch seine Raffinesse zur Verfügung gestellt hat. Weiterer Flop: An späten Samstag- und Sonntagmorgen, wenn (wie voraussehbar) alle gleichzeitig zum Frühstück kommen, stehen zu wenige Plätze für alle Gäste zur Verfügung.

Unverändert fabelhaft auf Sinne und Gemüt wirkend sind das Tschuggen Grand Hotel in Arosa und das Alpina Gstaad. Sie belegen den zweiten und dritten Platz in den Relax-Ranglisten, tauschen aber die Reihenfolge. Neu dabei sind hierzulande das Carlton St. Moritz und das Park Hotel Vitznau (beide auf Rang 13).

Bestes Hotel in Österreich bleibt das kinderfreie Posthotel Achenkirch (10), gefolgt vom aufholenden Interalpen-Hotel Tyrol (17) bei Seefeld und den drei Neueinsteigern Burg Vital Resort (20) in Lech am Arlberg, Stanglwirt (24) bei Kitzbühel und Stock Resort (33) im Zillertal.

In Deutschland fanden Das Tegernsee (28) in Oberbayern und das Bergkristall (36) im Allgäu Einzug in die Spa-Charts. Und das total durchrenovierte Sonnenalp Resort (6) nahe dem Bodensee toppt erstmals das Bareiss (7) im Schwarzwald. Beide Traditionshäuser betreiben einen Kult um die jeweilige Eigentümerfamilie und beide eignen sich hervorragend für sogenannte «Clanning»-Ferien – also Ferien im Clan von Gleichgesinnten. Viele Stammgäste reisen gleich in zwei oder drei Generationen an, was sich zu Schulferienzeiten in einer teilweise übertriebenen Kinderfreundlichkeit mit entsprechend temperamentvollem Betrieb in Schwimmbädern und Restaurants spiegelt.

Ob familiär oder glamourös, cool oder romantisch, am See oder in den Bergen: Das A und O jedes guten Spa-Hotels ist die Erschaffung unvergesslicher Wellbeing-Momente. Yasmin Cachemaille, die mit ihrem Mann Urs Grimm das Victoria-Jungfrau führt, bringt es auf den Punkt: «Das Wesentliche ist, dass der Gast auf subtile Art einen Wellbeing-Faden spürt, der sich durchs ganze Hotelerlebnis zieht.»

The Alpina Gstaad Das Hotel behauptet sich auf dem Podest.

Bestes Hotel in Österreich bleibt das kinderfreie Posthotel Achenkirch (10), gefolgt vom aufholenden Interalpen-Hotel Tyrol (17) bei Seefeld und den drei Neueinsteigern Burg Vital Resort (20) in Lech am Arlberg, Stanglwirt (24) bei Kitzbühel und Stock Resort (33) im Zillertal.

In Deutschland fanden Das Tegernsee (28) in Oberbayern und das Bergkristall (36) im Allgäu Einzug in die Spa-Charts. Und das total durchrenovierte Sonnenalp Resort (6) nahe dem Bodensee toppt erstmals das Bareiss (7) im Schwarzwald. Beide Traditionshäuser betreiben einen Kult um die jeweilige Eigentümerfamilie und beide eignen sich hervorragend für sogenannte «Clanning»-Ferien – also Ferien im Clan von Gleichgesinnten. Viele Stammgäste reisen gleich in zwei oder drei Generationen an, was sich zu Schulferienzeiten in einer teilweise übertriebenen Kinderfreundlichkeit mit entsprechend temperamentvollem Betrieb in Schwimmbädern und Restaurants spiegelt.

Ob familiär oder glamourös, cool oder romantisch, am See oder in den Bergen: Das A und O jedes guten Spa-Hotels ist die Erschaffung unvergesslicher Wellbeing-Momente. Yasmin Cachemaille, die mit ihrem Mann Urs Grimm das Victoria-Jungfrau führt, bringt es auf den Punkt: «Das Wesentliche ist, dass der Gast auf subtile Art einen Wellbeing-Faden spürt, der sich durchs ganze Hotelerlebnis zieht.»