Die Credit Suisse erhöht die Grundgehälter im Wealth Management um bis zu 20 Prozent an der oberen Spitze. Diese Informationen haben involvierte Personen gegenüber «Bloomberg» preisgegeben. Die Erhöhung der Gehälter zur Jahresmitte wurde in den letzten Wochen selektiv auf allen Ebenen angewandt, von Junior-Mitarbeitern bis zu Geschäftsführern, heisst es.
Obwohl es nicht ungewöhnlich ist, dass Top-Talente zur Jahresmitte eine Gehaltserhöhung erhalten, könnten die Erhöhungen in diesem Jahr angesichts einiger bemerkenswerter Abgänge und der Skandale, die sich voraussichtlich auf die Jahresendprämien auswirken werden, noch dringlicher sein.
Ruf der CS arg beschädigt
Die Verluste der Credit Suisse durch Archegos und der Zusammenbruch von Greensill haben den Ruf der Bank beschädigt. Die Konkurrenten werben Mitarbeiter ab. Viele der bisherigen Abgänge betrafen die Investmentbank, wo die CS Halteprämien angeboten hat, um die Auswirkungen auf die aktienbasierten Vergütungen auszugleichen. Ein Sprecher der Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab.
Der neue VR-Präsident der Credit Suisse will noch in diesem Jahr über die neue Strategie der Grossbank entscheiden.
Dutzende Abgänge
Auch wenn der neue Chairman der CS, Antonio Horta-Osorio, angedeutet hat, dass die Vermögensverwaltung im Zentrum der Strategie der Bank steht, haben die Kundenberater durch den Greensill-Skandal einen Reputationsschaden erlitten. Die Bank verkaufte ihren eigenen Private-Banking-Kunden riskante Supply-Chain-Finanzierungsfonds als sichere Anlagen und liess sie die Zeche zahlen, als die Firma pleite ging.
Seit Beginn der jüngsten Probleme am 1. März haben mehr als 50 Front-Office-Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Darunter sind mindestens 20 Managing Directors in Schlüsselpositionen der Wertpapierabteilung.
(bloomberg/tdr)