«Lidl lohnt sich» – der Werbespruch der deutschen Discounterkette gilt ab sofort auch für die ETH. Dank Spenden der Dieter Schwarz Stiftung (DSS), der Stiftung des Lidl-Gründers, sollen über die nächsten 30 Jahre rund 20 neue Professuren in Zürich und auf dem neuen Bildungscampus Heilbronn geschaffen werden, wie ETH-Präsident Joël Mesot am Freitag an einer Medienkonferenz sagte.
Bei den neuen Professuren soll der Fokus auf Künstlicher Intelligenz und weiteren Aspekten der digitalen Transformation sowie auf dem Thema Kreislaufwirtschaft liegen. In einem ersten Schritt werden in Zürich zwei neue Professuren im Bereich Informatik und Datenwissenschaften eingerichtet.
Erste Lehrveranstaltungen im Jahr 2025
Nächstes Jahr sollen fünf weitere Professuren in Heilbronn eingerichtet werden. Erste Lehrveranstaltungen sollen laut Mesot im Jahr 2025 abgehalten werden. Die Verantwortlichen vereinbarten, dass insgesamt mehr als die Hälfte der 20 Professuren in Heilbronn angesiedelt werden soll.
Auf dem dortigen Campus existieren bereits Niederlassungen der Technischen Universität München und der Fraunhofer Gesellschaft. Mit weiteren renommierten internationalen Hochschulen wie den Universitäten Oxford und Stanford bestehen Partnerschaften. Der Campus zählt derzeit rund 7500 Studierende. Von der internationalen Vernetzung in Heilbronn soll laut Mesot auch die Schweiz profitieren.
Den genauen Betrag, den die DSS der ETH zur Verfügung stellt, wolle die Stiftung nicht bekanntgeben, sagte Geschäftsführer Reinhold Geilsdörfer. Man kommuniziere auf Wunsch des Stifters generell keine Zahlen. Nach dem ETH-Center in Singapur wird der Standort im baden-württembergischen Heilbronn der zweite Ableger der ETH im Ausland.
Der reichste Mensch Deutschlands
Der 84-jährige Lidl-Gründer Dieter Schwarz gilt gemäss «Forbes» mit einem geschätzten Vermögen von 39,2 Milliarden US-Dollar 2023 als der reichste Mensch Deutschlands. Fotos des Milliardärs gibt es jedoch kaum.
Zur Schwarz-Gruppe gehören unter anderem die Detailhandelsketten Lidl und Kaufland. Die Unternehmensgruppe beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 600'000 Mitarbeitende und erzielt rund 160 Milliarden Umsatz.