Das Regelwerk von August von Finck junior kommt Wesen und Willen seines verstorbenen Vaters nahe, auch wenn er sich einiger alter Zöpfe entledigt hat.
- «Man muss seine Schuldner kennen», meint August von Finck zu seiner Anlagephilosophie. Ein Mann aus dem Münchner Dunstkreis, den er in Gelddingen beriet, berichtet, dass er derivative Finanzinstrumente und Fonds geradezu verabscheue.
- Man muss immer genug Geld in der Kasse haben. Schulden hat man nicht, nur Schuldner, und diese muss man gut kennen.
- Liquiditätsrisiken «bestehen nicht», teilt er in seinen Jahresabschlüssen kurz und knapp mit. Und er begibt sich auch nicht in die Gefahr des Liquiditätsrisikos.
- Was man hat, das wird nicht überbewertet. Alle Vermögenswerte werden extrem vorsichtig und «grundsätzlich zu Anschaffungskosten» bilanziert, selbst wenn sie am Markt für ein Vielfaches gehandelt werden.
- Keine komplizierten Finanzprodukte: «Derivative Finanzinstrumente bestanden im Berichtszeitraum nicht.» Nur Aktien, Immobilien, Gold.
- Die Kosten für Material und Personal hält man «gering». So betreut die Düsseldorfer Vermögensverwalterfirma VM Vermögens-Management, an der die Familie beteiligt ist, mit vier Managern 1,5 Milliarden Euro von 800 Kunden und zählt trotzdem, in guten wie schlechten Börsenjahren, in ihrer Performance zu Deutschlands besten Vermögensverwaltern. Kernaussage im Geschäftsbericht: «Die Kosten sind im Griff.»
- Gewinne werden thesauriert.
- Transparenz gibt es nur dann, wenn es unbedingt sein muss, und selbst für interessierte Anverwandte nur nach einem Gerichtsentscheid.
- Die Geschäfte sind so zu gestalten, dass die Steuern minim bleiben.
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