Das amerikanische Wirtschaftsmagazin «Fast Company» hat zum wiederholten Mal ein Ranking der fünfzig innovativsten Unternehmen der Welt veröffentlicht. 2017 schaffte es die SBB noch zu Ruhm und Ehre auch der vielbeachteten Liste. 2018 wurde die Staatsbahn nicht mehr gelistet. Und auch 2019 schaffen es Andreas Meyer und die SBB nicht unter die besten 50.
Auch Novartis – im letzten Jahr noch auf Platz 21 – scheidet aus dem Ranking. Diesmal finden sich keine Schweizer Vertreter unter jenen Unternehmen, die laut dem trendbewussten Magazin den grössten Einfluss auf die Zukunft der Wirtschaft haben sollen. Deswegen hier die Top Ten:
1. Meituan Dianping
Obwohl in Europa gänzlich unbekannt, ist Meituan Dianping ein chinesischer Gigant: Über die Technologieplattform können Essenslieferungen oder Hotelübernachtungen gebucht werden. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen 27 Milliarden Transaktionen im Wert von 33,8 Milliarden Dollar für über 350 Millionen Menschen abgewickelt. Dazu entwickelt das Unternehmen Drohnen oder autonome Fahrzeuge, die Essen ausliefern können.
2. Grab
Alle reden von Uber, dabei läuft das Singapurer Transportunternehmen Grab dem amerikanischen Fahrservice aus Kalifornien den Rang ab – zumindest in Südostasien. Dort ist Grab der Platzhirsch. Inzwischen können Nutzer nicht nur Fahrservice oder Essensauslieferung über die Plattform buchen, sondern auch Finanzdienstleistungen. Damit erzielte Grab einen Umsatz von über einer Milliarde Dollar und hat im vergangenen Jahr über drei Milliarden Dollar an Kapital erhalten. Jetzt steigt das Unternehmen auch in den Healthtech-Bereich ein.
3. Die NBA
In einem Zeitalter des Überangebots an Entertainment hat es die amerikanische Basketball-Liga NBA geschafft, die Besucherrekorde für die vierte Saison in Folge zu schlagen. Doch nicht nur im Stadion, sondern auch ausserhalb wartet die Liga mit Glanzzahlen auf: Der Streaming-Service wuchs um 63 Prozent, der Gesamtumsatz um 25 Prozent. Dazu trug die Erweiterung auf den eSport bei: 21 Mannschaften spielen auf dem eSport-Sender Twitch (siehe weiter unten). Sport für alle sozusagen.
4. Walt Disney
Streamingdienste wie Netflix überflügeln die klassischen Medienkonzerne. Doch wer sie für tot erklärt, hat sich gettäuscht: Zurzeit sei keiner der Medienkonzerne besser aufgestellt als Walt Disney, urteilt «Fast Company». Sie produzieren eigene Inhalte, anstatt die von Netflix zu lizenzieren und kündigen an: «Wir werden besser sein.»
5. Stitch Fix
Das Mode-Startup Stitch Fix stellt höchst erfolgreich Damenmode mit Hilfe von algorithmischer und menschlicher Kuration zusammen. Wie verschickt man Kleidung an Kunden, die perfekt passt? Gründerin und Chefin von Stitch Fix, Katrina Lake, scheint die Formel erkannt zu haben. Die 36-Jährige hat mit ihrem radikalen Ansatz, Mode mit Daten zu speisen, die Retail-Branche umgekrempelt – und einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr verbucht.
6. Sweetgreen
Sweetgreen ist eine amerikanische Restaurant-Kette, die in Europa nicht präsent ist – dafür in den USA mit 91 Restaurants in acht Bundesstaaten und einem Netzwerk von über 150 Landwirten. Damit hat Sweetgreen etwas Neues geschaffen: Lokale Erzeugnisse von Bauern auf eine lässige und coole Art auf den Tisch zu bringen.
7. Apeel Sciences
Nach sechs Jahren Forschung und Entwicklung präsentierte Apeel Sciences im vergangenen Mai seine pflanzliche Beschichtung auf Avocados bei mehr als 250 Lebensmittelketten in den USA. Die Technologie, die den Wasserverlust und die Oxidation verlangsamt, hat bereits zu Einsparungen geführt: Das Lebensmittelgeschäft Harfen im Mittleren Westen der USA reduzierte seine Avocado-Abfälle um 60 Prozent. Diese Beschichtung ist essbar, geschmacksneutral und kann die Haltbarkeit von Gemüse und Obst verdoppeln.
8. Square
Zahlen soll einfach sein: Mit seinem Kreditkartenlese-Terminal hat Square dazu beigetragen, schnell, einfach und unkompliziert per Smartphone zu bezahlen. Inzwischen hat Square ein Terminal vorgestellt, das nur noch aus einem Bildschirm besteht. Das Gerät erinnere nicht mehr an einen Taschenrechner von 1985, sagt der Hardware-Leiter von Square. Auch in Europa gibt es solche Geräte – in der Schweiz wird etwa Sumup verwendet, das Terminal eines britischen Herstellers.
9. Oatly
Was war eines der meist verkauften Food-Produkte im vergangenen Jahr in den USA? Milch aus Haferpulver. Das schwedische Unternehmen Oatly, das 1994 gegründet wurde, war einer der grössten Hersteller von Hafermilch weltweit. 2016 hat Oatly damit begonnen, sein Produkt in den USA zu verkaufen. Es wurde zum Bestseller.
10. Twitch
Twitch, der Video-Service von Amazon, macht von sich Reden: Einst als Domäne für Gamers gestartet, zieht Twitch mit seiner Vision des Live-TV mittlerweile Millionen in Bann. Meist werden zwar immer noch eSport-Games übertragen, aber Twitch baut sein Angebot nun aus. Mittlerweile gibt es Kochsendungen, Fitness und Talkshows.