Die 24 Schweizer Kantonalbanken haben laut eigener Einschätzung ein gutes Halbjahr erlebt. In den ersten sechs Monaten 2019 fuhren sie einen Reingewinn von knapp 1,6 Milliarden Franken ein.
Das seien 0,6 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum, teilte der Kantonalbankenverband VSKB am Freitag in einem Communiqué mit. Der kumulierte Geschäftserfolg, also das operative Ergebnis, ging um 0,2 Prozent auf 1,9 Milliarden zurück.
Mit einem Anteil von über 60 Prozent am Geschäftsertrag ist das Zinsgeschäft weiterhin die wichtigste Ertragsquelle der Kantonalbanken. Im ersten Halbjahr mussten die Institute aber aufgrund anhaltend tiefer Zinsen beim Netto-Erfolg einen Rückgang um 0,4 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Franken hinnehmen.
Die Kommissionen und Gebühren sprudeln
Noch kräftiger sank der Gewinn aus dem Handelsgeschäft, der sich um 3,8 Prozent auf rund 402 Millionen Franken zurückbildete. Dafür sprudelten die Gebühren etwas stärker: Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 1,2 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Franken.
Gesamthaft stiegen die Einnahmen um 0,1 Prozent, während die Ausgaben um 0,2 Prozent anzogen. Das Kosten-/Ertragsverhältnis verschlechterte sich in der Folge leicht auf 52,9 von 52,8 Prozent.
Das Hypothekarvolumen steigt weiter an
Das Geschäftsvolumen stieg ebenfalls. Die gesamten Ausleihungen an Kunden kletterten um 2,4 Prozent auf 447,2 Milliarden Franken. Der grösste Posten sind dabei die Hypotheken, die um 2,0 Prozent auf 394,7 Milliarden Franken zunahmen.
Damit wachsen die Kantonalbanken in der Immobilienfinanzierung schwächer als letztes Jahr. Sie legen aber deutlich zu als ihr grosser Konkurrent Raiffeisen: Die Genossenschaftsbank hat ihr Hypothekarvolumen im Halbjahr nur um 1,5 Prozent gesteigert. Letztes Jahr war Raiffeisen in diesem Segment noch stärker gewachsen als die Kantonsinstitute.
(awp/mbü)