Ein «besseres Geschäftsumfeld für die kleinen und mittleren Unternehmen» will Bundesrat Joseph Deiss bieten. In seinem Papier «Die KMU-Politik des EVD» erkennt er Handlungsbedarf in fünf Bereichen:

Finanzierung: Investoren sollen steuerliche Anreize bekommen, Jungunternehmer, die sich mit Optionen entlöhnen, nicht mehr bestraft werden. Mehr Engagement der Kommission für Technologie und Innovation (KI) soll die Überlebenschancen von Neugründungen erhöhen.

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BILANZ-Urteil: Dringlich sind die Einführung von Limited Partnerships, die nicht aus Steuergründen in die Karibik ausweichen müssen, und der Wille von Pensionskassen, in Jungfirmen zu investieren.

Elektronischer Behördenverkehr: Ein elektronischer Amtsschalter soll den KMUs das Ausfüllen von Formularen und Dokumenten online erlauben.

BILANZ-Urteil: Entscheidend ist, dass das Parlament schnell die elektronische Unterschrift ermöglicht. Die Schweiz, mit allen technologischen Voraussetzungen, hat einmal mehr eine Riesenchance verpasst.

Administrative Entlastung: Einheitliche Meldungen an Steuerbehörden und Sozialversicherungen sollen den Aufwand vereinfachen, ein ausgebauter «KMU-
Verträglichkeitstest» soll die Gesetzgebung überprüfen.

BILANZ-Urteil: Ein Lippenbekenntnis,
solange der Bund gleichzeitig einen neuen Lohnausweis mit allen Schikanen einführt.

Schritte ins Ausland: Die neuen Dachmarken Business Network Switzerland und Swiss Business Hubs sollen die KMUs auf den Exportmärkten unterstützen.

BILANZ-Urteil: Umstritten bleibt, was die angeblich restrukturierte Exportfördererin Osec eigentlich bringt – das Parlament verlangt zu Recht eine Überprüfung.

Innovation: Die Hochschulen sollen stärker zusammenarbeiten und die Innovation bei den KMUs unterstützen.

BILANZ-Urteil: Eine Selbstverständlichkeit, die den innovativen Unternehmen viel bringt – aber die Politik schützt die innovationsfeindlichen Branchen immer noch.

Fazit: Das Papier zur KMU-Politik ist so gut gemeint, so widersprüchlich und so fragwürdig wie das CVP-Wirtschaftsprogramm – es hat ja auch den gleichen Autor. Der KMU-Wirtschaftsminister Joseph Deiss muss wohl ebenfalls erkennen: Die KMUs gibt es nicht.